domingo, 17 de febrero de 2008

CONTRIBUTIONS TO JUNGIAN PSYCHOLOGY

















Beiträge


zur Jung'schen Psychologie


Festschrift zum 75. Geburtstag von


Marie-Louise von Franz









Contributions


to Jungian Psychology


Festschrift to 75th Birthday of

Marie-Louise von Franz





Victor Orenga, Editores
Valencia 1990



An den Leser:



Die Idee, auf welcher die Entstehung dieses Buches beruht, ist alt und hat mehrere Erzeuger. Alles fing damit an, dass Freunde von Marie-Louise von Franz und der Jung'schen Psychologie wiederholt die Möglichkeit erwogen, einen Sammelband milt den Arbeiten, die sie sonst nur bei beschränkten Freundeskreisen vorstellen durften, zu veröffentlichen. Der Druck dieses Bandes sollte den schöpferischen Interessen des Verfassers und der von ihm gewählten prima materia so treu wie möglich bleiben. Es ist ein glücklicher Zufall, dass wir in Hern Victor Orenga einen wohlgesinnten Verleger fanden, der die einzelnen Autoren mit seinem Vertrauen unterstützte. Dies nicht zuletzt auch indem er auf jegliche Zensur durch einen Lektor verzichtete.Es ist auch ein Zufall, dass dieses Buch im Jahre des 75. Jubiläums von Marie­Louise von Franz ans Licht kommt. Wir sind sehr glücklich und freuen uns sehr, es ihr als Geschenk überreichen zu dürfen.

Zürich und Valencia, im Herbst 1990



Die Herausgeber:



J. F. Zavala


G. Rusca


R. Monzó



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Dear Reader:



The concept of this publication was conceived long ago. It originated from several sources within a circle of friends of Marie-Louise von Franz and of the Psycholoy of C. G. Jung. We repeatedly pondered the possibility of publishing an anthology of essays which we had only presented to each other. It was wished that the printing of the articles in this edition would remain as true as possible to the creative urges of each author and of the prima materia chosen by him or her. We have had the great fortune of finding Mr. Víctor Orenga as a publisher who supported every one of us by his trust, not the least by dispensing with any censorship on the part of his editor.It is also a fortuitous coincidence, that this book is born in the year of Marie­Louise von Franz's 75th. birthday. We are very happy to present it to her as a gesture of our profound gratitude.



Zurich and Valencia, in the autumn of 1990



The Editors:



J. F. Zavala


G. Rusca


R. Monzó




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Estimado Lector:



La idea de esta publicación fue concebida hace tiempo. Se originó de varias fuentes dentro de un círculo de amigos de Marie-Louise von Franz y de la Psicología de C. G. Jung. Nosotros valoramos la posibilidad de publicar una antología de ensayos que hasta entonces sólo se habían presentado entre nosotros. Fue un deseo que la impresión de los artículos en esta edición permaneciera tan fiel como fuera posible a los impulsos creativos de cada autor y a la prima materia escogida por él o ella. Hemos tenido la gran fortuna de encontrar al Sr. Víctor Orenga como editor que nos apoyó a cada uno de nosotros por su confianza, en particular eximiendo cualquier tipo de censura por su parte. También es una coincidencia fortuita, que este libro nazca en el año que Marie-Louise von Franz celebra su 75 aniversario. Nosotros estamos muy contentos de poderselo presentar a ella como un gesto de nuestra profunda gratitud.



Zurich y Valencia, en el otoño de 1990







Los Editores:


J. F. Zavala


G. Rusca


R. Monzó





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INDEX



MARIE-LOUISE VON FRANZ: C. G. Jung's Rehabilitation der

Gefühlsfunktionin unserer Zivilisation




ZAVALA, JOSE F.: Psychologische Betrachtungen über dasreligiöse

Leben Altmexiko




BAUMANN, DIETER : The Furnace of Youth




XlPOLlTAS KENNEDY, EMMANUEL: Psychic Wholeness: The goal of life and afterlife




RIPPMANN, KLAUS: Natur ohne Titel




BROOKS, VERNON: The tyrant in the complex




ROTH, REMO: Das Waldsterben und di Synchronizitätzwischen Symptom und Symbol




DE LUCA COMANDINI, FEDERICO: Octopus. Metamorfosidi un'immagine anímale




ISLER, GOTTILF: The Manifestation of the Self inStory-Telling Communities in the Alps.




MAGUIRE, ANNE: The crowned serpent




MINDELL, NORA: Initiation and rebirth at Eleusis




REYNAL, CARMEN Q.: The skullfaced girl




SÁNCHEZ, FERNANDO: Une interpretation du «don Juan» deTirso




SHlRAHAMA, MITSUO: Chi energy by C.G. Jung




STROBEL, HERMANN: Was ist nichtig, was ist wichtig?




TEJO, MARIA JOSÉ: The Virgin of crystal

ENGLISH

GERMAN



C.G. JUNG'S REHABILITATION DER GEFÜHLSFUNKTION IN UNSERER ZIVILISATION


Als 21-bis 23-jähriger Medizinstudent hielt Jung 4 Vorlesungen vor seinen Mitstudenten in der Zofingia-Burschenschaft in Basel. In einer davon, 1897, zitiert er folgende Passage aus Kants Psychologie: «Die Hauptsache ist immer die Moralität; dieses ist das Heilige und Unverletzliche, was wir beschützen müssen, und dieses ist auch der Grund und Zweck aller unserer Spekulationen und Untersuchungen. Alle metaphysischen Spekulationen gehen darauf hinaus. Gott und die "andere Welt" ist das einzige Ziel aller unserer philosophischen Untersuchunge, und wenn die Begriffe von Gott und von der "andere Welt" nicht mit der Moralität zusammenhingen, so wären sie nichts nütze».

Dann - nach einem scharfen Angriff auf den Materialismus seinerseits im allgemeinen - fährt Jung fort: «Man muss in erster Linie als "Revolution von oben herab" der Wissenschaft und ihren Vertretern Moral aufnötigen durch gewisse transzendente Wahrheiten [...] Man muss z.B. in den physiologischen Instituten, wo man absichtlich die moralische Urteilskraft der Studenten schwächt durch schändliche, barbarische Experimente, durch grausame, jeder Menschlichkeit hohnsprechende Tierquälereien-in solchen Instituten sage ich, muss man lehren, dass keiner Wahrheit, die auf unsittlichem Weg erforscht werde, eine moralische Existenzberechtigung zukomme». (Unterstreichung von mir).

Darauf kehrt Jung zu Kant zurück und unterstreicht dessen Idee, dass nur der Glaube an Wirklichkeiten, die jenseits der grobmateriellen Welt liegen, eine moralische Lebenseinstellung des Menschen garantieren können. Was ich durch diese Zitate hervorheben will, ist das: Jung war an sich ein introvertierter Denktyp, aber sogar in diesem Jugendvortrag kommt sein Gefühl zum Ausdruck. Er war nie ein kalter Intellektueller. Seit diesem Vortrag sind 84 Jahre verstrichen, und wo stehen wir heute in Bezug auf dieses Problem?

Die grausame Tortur von Tieren hat sich nicht nur in den wissenschaftlichen Laboratorien, sondern auch neuerdings in der Landwirtschaft vertausendfältigt und sich folgerichtig ausgedehnt auf die Folterung von zahllosen Menschen in aller Welt. Militärexperten rechnen heute kaltblütig, wie in einem Atomkrieg Millionen Menschen vernichtet werden könnten. Zugegeben - es ist ihr Beruf, aber man merkt nicht mehr, dass sie schockiert oder deprimiert sind, wenn sie so rechnen müssen. Doch diese Tatsachen sind bekannt, so wende ich mich zunächst lieber dem Naherliegenden zu, nämlich unserem Eigengebiet: der Psychologie. An den Universitäten ist dort die Statistik Trumpf, nur «harte», d.h. statistische Aussagen werden ernst genommen. Jung hat jedoch langstens den Finger auf den wunden Punkt gelegt: die Statistiken beschreiben nur ein intellektuell - abstraktes Bild des untersuchten Objekts, nicht dessen Wirklichkeit: wenn wir z.B. feststellen, dass in einem Haufen Steine diese im Durchschnitt 1/2 Kg. wiegen, werden wir in Wirklichkeit fast keinen einzigen Stein von genau diesem Gewicht finden! So konstruieren wir ein abstraktes Wirklichkeitsmodell und vermengen es dann mit der aktuellen Wirklichkeit, die aber genauer gesehen aus lauter Ausnahmen besteht. Alle mathematisch fundierten Wissenschaften gehen diesen Weg, und weil Jung nicht mitmachte, beschuldigt man ihn, «unwissenschaftlich» zu sein -vielleicht ist dies sogar wahr, aber Jung ist realistischer. In der Therapie hob Jung die Distanzierung im weissen Mantel des Arztes auf, die den Patienten als ein unpersönliches Objekt behandelt- er begegnete jedem Patienten mit seinem persönlichen Gefühl, sei es positiv oder negativ, und machte so jede Analysestunde zu einer persönlichen Begegnung. Jung-Schüler, we1che wieder technische Verfahren einschmuggeln wie das geforderte Diskutieren der Uebertragung, sind einfach wieder in eine vorjüngsche Denkweise regrediert. Dies betrifft besonders das sogenannte Problem der Uebertragung, d.h. eben der Gefühlsbeziehung, die aber als eine manipulierbare Grösse behandelt wird.

In einem Brief schreibt Jung ausdrücklich: «Die Auflösung der Uebertragung besteht oft einfach darin, dass man aufhört, seine Beziehung als Uebertragung zu bezeichnen. Dieses Wort entwertet die Beziehung zur blossen Projektion, die sie nicht ist. Uebertragung besteht in der Illusion von ihrer Einzigartigkeit, wenn man sie vom kollektiven und konventionellen Standpunkt sieht. "Einzigartigkeit" liegt nur allein zwischen individuierten Menschen, diese haben keine anderen Beziehungen als individuelle, d.h. einzigartige»(l). Deshalb - so muss man schliessen - sollte das Wort Uebertragung nur dort verwendet werden, wo man absichtlich irgendwelche illusionären Projektionen zu entwerten strebt, aber nicht für die Gefühlsbeziehung, die sich im Laufe der Behandlung langsam aufbaut.

Natürlich ist eine falsche Güte und alles ertragende Freundlichkeit, wie sie gewisse Analytiker ihren Patienten zeigen, ebenso falsch - sie folgt der alten Rolle des Praktischen Arztes und dient als Tarnmittel, um die echten eigenen Gefühle nicht ausdrücken zu müssen, Gefühle, die oft gar nicht all-liebend sind, d.h. also um Reibungen und Konfrontationen auszuweichen. Diese Persona-Freundlichkeit ist ein Derivat christlicher Sentimentalität, worauf ich später noch zurückkommen werde.

Doch zunächst zurück zum Problem der Wissenschaften: Unsere moderne wissenschaftliche und technologische Welt und ihre Lebensweise ist hauptsächlich aufgebaut von Wissenschaftlern, deren Hauptfunktion extravertiertes oder introvertiertes Denken ist, gekoppelt mit extra - oder introvertierter Empfindung. In der Physik z.B. ziehen die Introvertierten wie Einstein, Bohr, Pauli usw. die theoretische Physik vor; die Extravertierten wie z.B. Wernher von Braun die experimentelle Physik. Die Intuitionsfunktion ist auch nicht ganz ausgesperrt, weil man spekulative Einfälle braucht, um neue Denkmodelle zu finden. Aber das Gefühl ist nirgends, meistens nur in kindischen, wohlmeinenden Sätzen geäussert, die allesamt das Wörtchen «sollte» enthalten. Und mit Ausnahme von Niels Bohr haben all die erwahnten Physiker bei der Herstellung der Atombombe mitgearbeitet oder mitarbeiten wollen! Heute besteht bei den Physikern in den USA ein Trend zur hinduistischen Philosophie, die zwar antimaterialistisch ist, aber das Leben des lndividuums für nichts erachtet.

Wie unmenschlich die moderne Medizin geworden ist, bedarf keiner Ausführungen. Die Zeitungen sind voll davon, aber geschehen tut fast nichts. Man kann deshalb die einsame Pionierarbeit von Dr. Elisabeth Kübler-Ross nicht hoch genug einschätzen, die einen Schritt in die richtige Richtung wagte.

Ein anderes Gebiet, wo unser Gefühl kläglich versagt, ist die sog. Entwicklungshilfe. Der Arzt Benno Glauser hat darüber einen ausgezeichneten Artikel in der Zeitschrift des Schweiz. Roten Kreuzes (2) verfasst. Er entlarvt, wie wir Völkern von anderen Kulturen zu «helfen» versuchen, indem wir aber zugleich ihnen unsere Religionen oder wissenschäftlichen Ansichten aufzuzwingen versuchen und so ihre eigene geistig-religiöse Lebensgrundlage zerstören. Unsere Aerzte, Missionäre, Planer und landwirtschaftlichen Berater gehen alle von der Voraussetzung aus, dass wir «wissen», was richtig oder falsch für die anderen ist, und sie sind dann jeweils enttäuscht und erbost, wenn diese Leute unsere Hilfe mit Apathie, Widerstand und sog. Undankbarkeit ablehnen. Ich möchte aus Glausers Artikel zitieren, was ein Pai-Indianer in Paraguay einer medizinschen Helferin sagte (3): «Für uns Pai ist die Gesundheit ein Zustand, den wir «tekoresai»nennen; damit die der «Zustand des Gesundseins» gewährleistet ist, müssen verschiedene Dinge und Sachverhalte gegeben sein; sie alle gehören zum «Zustand des Gesundseins» und machen ihn aus: die Pf1anzen und Bäume, einzeln genommen als Heilmittel; aber auch alle Pflanzen und Bäume zusammen; wahre und ausgewogen gesprochene Worte, gute Nahrung; Nicht-über-die-Köpfe-der-anderen­hinweg-Handeln; der Urwald, die Harmonie, die Dorfgemeinschaft; mit anderen sprechen und Gespräche führen; die Aufrechterhaltung unserer «Art zu sein»; unsere eigene Kultur unfl Wesensart leben; das Gefühl der Kraft, das uns durch all die Dinge, die ich erwähnt habe, gegeben wird; das Zusammenhalten unserer Gemeinschaft; ruhig und in Sicherheit in unserem Land leben; das Zusammenleben in der Familie und in der Dorfgemeinschaft; die Feste. - Dann kommt Ihr Weissen und macht uns abhängig vom Geld und von anderen materiellen Dingen: dies zerstört unseren "Zustand des Gesundseins". Ihr führt schlechte Reden, sprecht schlecht über andere; Ihr nehmt unser Land weg, kein Land heisst nichts zu essen; nichts zu essen bedeutet Krankheit. Und am Schluss greift Ihr in Euere Tasche, zieht eine kleine weisse Pille heraus und wollt uns glauben machen, dass darin, dass wir diese Pille essen, die Gesundheit liege, dass diese Pille Gesundheit sei...»

All unser zerstörerisches Tun beruht, wie Glauser betont, auf einem grundlegenden Mangel an Respekt für den anderen Menschen und seine andersartigen kulturellen Gefühlswerte - mit anderen Worten einem Mangel an echtem differenzierten Gefühl. Wir wissen im Grunde genau um diese katastrophalen Wirkungen unseres Benehmens und um den wachsenden Hass anderer Nationen gegen die weisse Rasse, aber wir scheinen nicht imstande zu sein, etwas dagegen zu tun.

Man braucht jedoch nicht so weit bis zu entlegenen Völkern zu gehen, die gleiche gefühllose Einstellung herrscht auch bei uns von einer Gruppe zur anderen vor Unsere Stadt-und Regionalplaner z.B. entwerfen an ihrem Reissbrett Stadt-und Strassenpläne welche nachher das Lebensglück unzähliger Menschen vernichten. Sie denken kaltblütig, dass wenn ein enteigneter Landwirt eine adaequate Geldentschädigung oder Ersatzland erhält, die Sache gerecht erledigt sei. Dass die der Bauer aber vielleicht sein spezielles Landstück liebt, zählt nicht. Oder wir holen alte Leute aus ihren Slum- Wohnungen heraus, wo sie Katzen halten und Vogel füttern, und wundern uns dann, wenn sie prompt in ihrer neuen sogenannt besseren, hygienischeren Umgebung sterben, wo keine Katzen und Vogel Schmutz machen.

Aber was sollen wir dann tun? Unsere Politik und weitergehend unsere Gesetzgebung ändern? Denn letztere behandelt offensichtlich diese Probleme? Erich Neumann hat in einer militanten Weise in seinem Buch «Tiefenpsychologie und neue Ethik» neue moralische Tafeln aufstellen wollen, sein Buch hat Eindruck gemacht, aber im Grund keine Resultate gezeitigt. Wahrscheinlich ist das nicht der Weg, um mit dem Problem umzugehen. Ich glaube, der 22-jährige C.G. Jung hat den Finger auf den Hauptpunkt gelegt, nämlich, dass wir zuerst die «Wirklichkeit der Seele», d.h. des Unbewussten anerkennen müssen und damit auch die Wirklichkeit des Gottesbildes oder des Selbst, und einer transmateriellen Realität, bevor wir irgend etwas anderes anpacken. Lassen Sie mich ein Beispiel geben: Ich gab vor nicht langer Zeit hielt in Deutschland eine Vorlesung über Traume von Sterbenden, welche auf ein mögliches Leben nach dem Tod hinzuweisen scheinen. Nach der Vorlesung kam eine Krankenschwester in Tränen zu mir und sagte: «Was Sie sagten, kann und darf nicht wahr sein, denn sonst müsste ich mir so schreckliche Dinge eingestehen...!» Sie sagte nicht was, aber sie hat offenbar sterbende Patienten schlecht behandelt - vielleicht bestohlen - in der Meinung, sie seien schon nicht mehr bewusst da, sodass ihre Tat keine Konsequenzen mehr hatte. Aber natürlich, wenn ihre Seele noch da und herum war? Das wäre eine andere Sache. Es ist kein Zufall, dass Dr. Kübler-Ross sich nun, wie ich höre, mit Spiritismus abzugeben beginnt. Es ist die logische Fortsetzung ihrer Arbeit mit Sterbenden, wenn man nicht wie wir von der Wirklichkeit des Unbewussten überzeugt ist. Ihr Gefühl leitet sie folgerichtig zu diesem Schritt.

In allen Religionen aller Zeiten bestand und besteht die Vorstellung eines Gottes oder von Göttern und von einer «jenseitigen Welt» von nicht materiellem Leben, und nur das allein kann das Fundament wirklicher Ethik bilden. «Abweichung vom Numen», schreibt deshalb Jung, «scheint überall und immer als das schlimmste und ursprünglichste Böse zu gelten». (4)

Und umgekehrt ist das Wesen aller Ethik auf dem Phänomen des Gewissens begründet, d.h. auf einer Gefühlsbeziehung zwischen dem «Einzelnen und dem Transzendenten» (5) oder dem Archetypus des Selbst.

Was wir hingegen in der grobmateriellen Welt erleben, ist überall ungerechtes Leiden und ein Triumph der Ungerechtigkeit. Durch Anständigkeit gilt man als der naive Dumme, wenn man sie anwendet. Das unschuldige Leiden der frühchristlichen Märtyrer übte zum mindesten eine Wirkung auf die Masse aus und bekehrte so viele zum Christentum. Aber wer erinnert sich heute noch des Namens jenes jungen deutschen Schullehrers, der freiwillig mit seinen jüdischen SchuIkindern in die Gaskammer ging, um sie zu trösten? Was bewirkt das Leiden der Dissidenten und mutigen Christen in Russland? Nichts! Wir lesen davon in den Zeitungen und legen es mit einem resignierten Achselzucken beiseite.

Dr. Liliane Frey hat den Traum eines sterbenden Patienten veröffentlicht, dessen Leben eine Folge von äusseren Misserfolgen gewesen war. Er träumte: (6) «Eine Stimme... sagte zu mir: «Dein Werk und das Leiden, das Du bewusst durchlitten hast, haben hundert Generationen vor Dir erlöst und werden auf hundert Generationen nach Dir erleuchtend wirken».»

Auch hier ist die Existenz einer jenseitigen Welt das entscheidend Wichtige. In einer nur materiellen Welt besteht kein Trost für diesen Mann.

Aber warum soll dies speziell etwas mit der Gefühlsfunktion zu tun haben? 1st die Anerkennung einer psychischen Wirklichkeit nicht für alle vier Bewusstseinsfunktionen wichtig? Offensichtlich ist die Wertethik «in der Hauptsache ein Produkt der hochdifferenzierten Fühlfunktion» (7), wie Jung schreibt, sie verlangt aber auch eine gewisse Intelligenz, worauf ich später zurückkommen werde. Aber auf jeden Fall kann Ethik nicht ohne differenzierte Gefühle existieren, andernfalls wird sie zu einem starren Code von Verhaltensregeln, d.h. ein rein kollektives Muss. Jeder kann das erleben, wenn z.B. eine einfache Polizeiverorduung schematisch angewendet wird, oder im Grossen sehen wir, wie der Staatsapparat in Russland funktioniert.

Nun könnte aber jemand einwenden: wo sind denn dann die Gefühlstypen, die schliesslich auch in grösserer Zahl in jeder Bevölkerung vorhanden sein sollten? Warum gleichen sie diesen Notstand nicht aus? Wir müssen hier einen Unterschied zwischen dem Vorhandensein von Fühltypen machen und dem kollektiven Zeitstil und der Kollektiveinstellung einer Kultur. Natürlich haben wir viele Fühltypen mit differenziertem Gefühl unter uns, aber die Mode, der Zeitgeist kollektiven Benehmens und Bewertens, anerkennt das Gefühl nicht. Das schwächt den Einfluss des Gefühls sogar bei Gefühlstypen. Ausserdem ist die minderwertige Funktion eines Fühltyps -wie wir wissen- das Denken. Dieses wird daher oft den minderwertigen Zeitströmungen folgen; in unserer Zeit: dem billigen Materialismus und Intellektualismus. So sehen wir z.B. in manchen lateinischen Kulturen eine Vorliebe für die kommunistische Ideologie in ihrer dümmsten Form, wahrend die Leute selber eher weniger gefühllos und unbezogen sind, als manche nichtlateinische Völker. Ich denke hier an Spanien, Italien und manche südamerikanischen Staaten. Was überall so schlimm steht, ist, dass der offizielle Zeitgeist heute das Gefühl entwertet. Wir hören z.B. oft das Urteil (z.B. gegen die Atomkraftgegner), dass sie «nur Gefühlsargumente statt vernünftige Gründe für ihr Anliegen anführen», und zwar mil dem Nebensinn, dass ein Gefühlsargument eo ipso Unsinn ist. Aehnliches zeigt sich bei den Jugendunruhen. Wohlmeinende Instanzen versuchen immer wieder, mit den rebellischen Jugendlichen «vernünftig» (in Anführungszeichen!) zu verhandeln -ganz ohne Erfolg, weil diese Jugendlichen von ganz unklaren, grösstenteils negativen Gefühlen bewegt werden, die sie nicht in eine Denk- oder Empfindungssprache übersetzen konnen. Manche Regierungen schlagen zwar ein ausgesprochen grosszügiges Hilfsprogramm für arbeitslose Jugendliche vor, um ihnen eine Weiterbildung zu ermöglichen. Das ist sicher gut und recht, aber wird es genügend helfen? Wird ein junger arbeitsloser Rebell aufhören zu rebellieren, wenn er ein bisschen mehr Elektronik lernt? Wir wissen, dass die Soviets diese Rebellen teilweise bezahlen, aber genügt es dann, dass wir auch Geld hinlegen? Ich glaube nicht, dass wir da viel ausrichten werden, wenn wir selber auf dem Niveau des vernünftigen materialistischen Denkens bleiben; nicht dass letzteres als Ganzes falsch wäre, es ist nur falsch, wenn wir meinen, es sei das Ganze. Jung schreibt in einem Brief, (8) dass wir «einseitig intellektualistisch und rationalistisch» geworden sind und «ganz vergessen haben, dass es noch andere Faktoren gibt, welche sich durch die Gradlinigkeit der Vernunft und des Verstandes nicht beeinflüssen lassen. Daher sehen wir allerorts ein Aufflammen einer mystischen Emotionalität, we1che man seit dem Mittelalter für verschollen erklärt hatte». Diese ist eine Kompensation des zu schnell erfolgten technischen Fortschritts.

Wir brauchen also mehr als nur Verstand und Vernunft, weil letztere die Jugendlichen nur noch mehr erbost machen; wir sollten ihnen eine schöpferische neue Gesamtsicht des Seins und zwar eine geistige nichtmaterialistische Sicht als Ganzes anbieten können -nach meiner Ansicht sollten wir eine Verbindung mit dem Unbewussten herstellen können, als einer übersinnlichen Wirklichkeit, auf die wir uns nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Gefühl und der Emotion beziehen müssen. Wie steht es dabei mit den zahlreichen Formen östlicher Mystik, die bei uns nun so sehr in Mode kommen? Auch sie werden bei uns zu leicht wieder etwas Intellektuelles, sie wenden sich in erster Linie an das Denken und die Intuition oder als Yogaformen an die Empfindung. Diese Lehren sind nämlich, wie Jung hervorhebt, eigentlich theologische Systeme, die das Individuum und seine individuelle Beziehung zum Göttlichen wenig bis nicht beachten. «Durch zu viel östliches Wissen», schreibt er, (9) «wird... die unmittelbare Erfahrung ersetzt und damit der Zugang zur Psychologie verbaut. Es ist aber begreiflich, dass die Menschen immer alle gangbaren Wege zuerst versuchen, bevor sie sich entschliessen können, den Weg ins Unbetretene zu machen».

Und in einem Brief an Miguel Serrano (l0) schreibt er weiter: «Sie wählten zwei gute Vertreter von Ost und West. Krishnamurti ist ganz irrational und überlasst die Lösungen dem Stillesein, d.h. lässt sie, als zur Mutter Natur gehörig, von selbst geschehen. Toynbee seinerseits glaubt, dass Meinungen gebildet und geformt werden können. Weder der eine noch der andere glaubt an das Blühen und Sich­-Entfalten des Individuums als an ein Experiment und ein zweifelhaftes und bestürzendes Werk des lebendigen Gottes. Ihm müssen wir unsere Augen und Ohren und unseren erkennenden Geist leihen...» (weil Gott in uns zum Bewusstsein gelangen will). «Wir bedürfen dringend einer Wahrheit oder eines Selbstverständnisses, ähnlich dem des alten Aegypten, wie ich es bei den Taos ­Pueblos noch lebendig fand. Der Anführer ihrer Kulte, der alte Ochwiah Biano (Gebirgsee) sagte mir: "Wir sind das VoIk, das auf dem Dach der Welt wohnt, wir sind die Sohne der Sonne, die unser Vater ist. Jeden Tag helfen wir ihm aufzugehen... Dies tun wir nicht nur für uns, sondern auch für die Amerikaner... wenn sie damit fortfahren und uns hindern, dann werden sie erleben, dass in 10 Jahren die Sonne nicht mehr aufgeht". Mit Recht nimmt er an, dass ihr Tag, ihr Licht, ihr Bewusstsein und ihr Sinn sterben, wenn die Beschränktheit des amerikanischen Rationalismus sie zerstört. Und das wird der ganzen Welt geschehen, wenn sie dem gleichen Rationalismus ausgeliefert ist».

Andernorts (11) betont Jung, dass wenn wir die Lehren des Ostens kritiklos übrnehmen, uns offenbar Meinungen wichtiger sind als das Leben im eigenen Innern, sodass die Hoffnung und die befreiende Ekstase der inneren Urerfahrung bald zu einer vorwiegend intellektuellen Bemühung erstarren, sodass wir dann statt Urerfahrung eine als Methode betriebene Nachahmung haben.

Manche östliche Methoden unterdrücken sogar das Unbewusste, statt eine Beziehung zu ihm herzustellen. (12) Dies alles möge genügen, um zu zeigen, dass in Jungs Sicht es keine wahre Ethik geben kann ohne eine lebendige Urerfahrung des Göttlichen. Es gibt sie nicht durch Anhängen an irgend eine theologische oder sonstige Lehre. Urerfahrung kann aber nur vom Einzelnen erlebt werden -was ich nicht erfahren habe, ist für mich Die wirklich real, es kann in meinem Kopf als Idee oder Meinung existieren, aber es ist nicht Erfahrung. Es macht einiges aus, ob ich Elefanten nur aus Büchern kenne und weiss, dass sie existieren, oder ob ich einen gesehen, gerochen, berührt habe. Nur das ist eine wirkliche Erfahrung, wenn ich selber etwas mit allen Funktionen, einschliesslich dem Gefühl, erlebe.

Doch wie steht es dann mit der christlichen Nächstenliebe -ist sie nicht am Ende das, was wir suchen und zu dem wir zurückkehren sollten? Sicherlich war das Christentum zu Beginn weitgehend ein Gefühlserlebnis. Die ersten Christen waren grösstenteils Sklaven und ungebildete Menschen, und ihre Bruder- oder Schwesterliebe zueinander schuf eine fruchtbare Bindung zwischen ihnen. Vie1e frühe Christen rühmten sich sogar, nicht intellektuell zu sein. Aber bald gewannen theologischer Doktrinarismus, dogmatische Streitereien und Verfolgung Andersglaubiger die Oberhand, und die allumfassende Nächstenliebe wurde vom Machtprinzip eingeengt, jenem Erzfeind aller Formen der Liebe.

Das marxistische Schlagwort von der internationalen Solidarität ist in mancher Hinsicht eine Rückkehr zum frühchristlichen Liebesideal, jedoch ohne Begründung im Transzendenten, nur auf die materielle Seite des Seins bezogen.

In unserer Zeit sind alle Nationen der Erde einander technisch, ökonomisch und geistig naher gerückt, und wir bedürfen deshalb besonders eines allgemeinen Gemeinschaftsgefühls. Dies ist sogar einer der Trümpfe in der kornmunistischen Propaganda.(13) Seit das Sovietsystem viele seiner Anhänger in dieser Hinsicht enttäuscht hat, wenden sich manche einem Eurokommunismus und Aehnlichem zu. In Südamerika wird Che Guevara oft buchstäblich als eine Art Held der Liebe gefeiert, besonders von Frauen. Trotz aller Enttäuschungen wenden sich auch zahlreiche Kirchenvertreter aller Konfessionen dem Marxismus zu, weil sie fühlen, dass er dem frühchristlichen Ideal der Nächstenliebe nahesteht. Aber wo immer der Kommunismus zur Macht gelangt ist, hat er gegenteilige Resultate gezeitigt. Jung schreibt: (14) «Die Kollektivsysteme, genannt politische Partei oder Staat: wirken zerstörend auf die menschlichen Beziehungen. Sie können auch leicht zerstört werden, weil die einzelnen Menschen sich noch in einem Zustand der Unbewusstheit befinden, we1cher dem ungeheuren Wachstum und der Fusion der Massen keineswegs gewachsen ist. Wie wir wissen, richtet sich in allen totälitaren Staaten die Hauptbemühung darauf, die persönlichen Beziehungen durch Furcht und Misstrauen zu unterminieren, so das s eine atomisierte Masse entsteht, in der die menschliche Seele vollkornmen erstickt wird. Selbst die Beziehung von Eltern und Kindern, we1che die engste und natürlichste ist, wird durch den Staat zerrissen [...] Die einzige Möglichkeit, dies aufzuhalten, ist die Entwicklung des Bewusstseins des einzelnen Menschen. Dadurch wird er immun gegen die Verlockung der Kollektivorganisationen. Einzig dadurch bleibt seine Seele erhalten, denn ihr Leben beruht auf der menschlichen Beziehung.(15) Der Akzent muss auf der bewussten Menschwerdung liegen und nicht auf der staatlichen Organisation». Und andernorts: (16) «Die Zusammengehörigkeit und das Zusammenleben der Menschheit ist eine der wichtigsten Existenzfragen. Sie ist aber dadurch kompliziert, dass auch das Individuum selbständig vorhanden sein muss, was nur dann möglich ist, wenn die Gemeinschaft einen nur relativen Wert besitzt. Denn sonst überschwemmt sie und vernichtet sogar das Individuum, und dann besteht auch sie nicht mehr. Mit andern Worten: eine echte Gemeinschaft kann nur durch selbständige Individuen gebildet werden, die nur bis zu einem gewissen Grade Gemeinschaftswesen sein können. Nur sie können den in jeden gelegten Gotteswillen erfüllen...» (echte Gemeinschaft braucht «psychologisches Verständnis und Einfühlung in die verschiedenen Standpunkte»).

Viele, meistens linksorientierte Jungendliche experimentieren heute mit dem Leben in einer Kommune, indem sie so verdienstvollerweise eine neue Form von Gemeinschaftsbeziehung ausprobieren. Aber von dem, was ich davon erfahren habe, zu schliessen, brechen solche Kommunen immer wieder auseinander aufgrund innerer Streitigkeiten. Das enthusiastische Gefühl eines liebenden Annehmens der anderen halt nicht durch, wenn es ums Alltagsleben geht, weil es zu idealistisch sentimental undifferenziert ist. Explosive Affekte sprengen infolgedessen die Gemeinschaft. Affekte und Emotionen sind aber die Zeichen eines undifferenzierten Gefühls. Ich habe einige junge Leute, die in Kommunen lebten, analysiert, und es verlief alles wie bei anderen Leuten, auch in Bezug auf ihre Gefühlsbeziehungen, aber es führte meistens dazu, dass sie ihre ursprüngliche Kommune verliessen und sich statt dessen einen Kreis persönlicher Freunde schufen. Heute machen viele eine Art Kult aus Affekten und Emotionen: positiv in Form musikalischer «Happenings» oder negativ durch die Kravalle. Die Kravallanten meinen dabei oft, dass sie Gefühle ausdrücken, was aber nicht ganz wahr ist, denn Gefühle sind nur in primitivem Zustand mit Emotionen gekoppelt, differenziertes Gefühl ist hingegen gar nicht emotional. (17) Bewusst Emotionen und Affekte pflegen ist krankhaft und führt schlussendlich zur Selbstzerstörung. Was aber stimmt also nicht mit der christlichen Nächstenliebe und deren weltlich­materialistischen Fortsetzungen im Sozialismus und Kommunismus? Ihr positiver Aspekt ist ein gewisses allgemein menschliches Mitfühlen, das uns mit allen Menschen verbindet, aber ihr negativer Aspekt ist emotionale kindliche Sentimentalität, welch letztere nichts anderes als die Kehrseite von Brutalität ist. (19) Während unsere alten Damen Wollhöschen für die nackten kleinen Negerlein strickten, zerstörten Sklavenhandler derselben Konfessionen das Leben von Tausenden von schwarzen Menschen. Dies nur als Beispiel dafür, dass Sentimentalität und Brutaität die zwei Seiten einer Sache sind. Wir können also nicht zu einer solchen kindischen christlichen Nächstenliebe zurückkehren, aber wir müssen zu ihr als einer allgemeinen Menschenliebe zurückkehren auf einem höheren Niveau. Wie würde das etwa aussehen? Jung nennt es eine neue Form von Eros (Liebe), die eine ganzmachende, heilende Wirkung hat und die Ausstrahlung einer individuierten Persönlichkeit ist. (20)

Dieser Eros ist nebenbei bemerkt eine weibliches Prinzip. (21) Diese Form der Liebe wurde in der alchemistischen Tradition durch ein seltsames Bild symbolisiert, durch rosenfarbenes Blut, welches der Stein der Weisen oder «homo putissimus» ausschwitzt und alle Menschen heilt. Homo putissimus heisst der reinste oder der echteste (unlegierte) Mensch, im Gegensatz zu Christus, dem homo purissimus, dem reinsten Menschen. (22) Er ist ein Mensch, der alles Menschliche kennt und durch keine fremde Beeinflussung oder Beimischung verfälscht ist. Er werde, heisst es, die Welt am Ende der Zeiten vom Uebel befreien durch sein rosenfarbenes Blut. Dies symbolisiert einen gewissen Eros, der den einzelnen sowie die vielen einigt und ganz macht und den Gefühlsdefekt unseres Zeitalters kompensieren soll, eine Form der Liebe, die mil höherer Selbsterkenntnis und Einsicht verbunden ist. Die bisherige christliche Liebe war zu blind und einsichtslos, man kann durch sie sogar die Inquisition erklären. „Je blinder die Liebe ist,“ sagt Jung, (23) «desto triebhafter ist sie und droht mit destruktiven Folgen, denn sie ist eine Dynamis, welche der Form und der Richtung bedarf». Zu ihrem richtigen Gebrauch bedarf es daher ein erweitertes Bewusstsein und einen höheren Standpunkt, denn ein unbewusster Mensch wird von seinen Projektionen genarrt und kann den anderen darum gar nicht wirklich sehen und lieben, wie er ist. Zu grosse Unbewusstheit des Gefühls erzeugt ferner auch meistens zuerst eine zu grosse, zu intime Nähe, ein urteilsloses Sich-Zusammentun, das dann in einer Enantiodromie durch einen Affektausbruch auseinandergesprengt wird. Eine differenzierte Gefühlsbeziehung hingegen eine gewisse Distanz ein, die in jedem Fall verschieden ist. Jung schreibt in einem Brief: (24) «Die Distanzverringerungen gehören zum wichtigsten und schwierigsten Kapitel des Individuationsprozesses. Die Gefahr ist immer, dass die Distanz bloss einseitig abgebaut wird, woraus unfehlbar eine Art von Vergewaltigung mil nachfolgendem Ressentiment entsteht. Jede Beziehung hat ihr Optimum an Distanz, das natürlich empirisch herausgefunden werden muss... Die Widerstände müssen sorgfältig berücksichtigt werden...» Jung betont, dass dies besonders schwierig zwischen Mann und Frau ist, weil sich dann auch noch die Sexualität einmischt. Eine differenzierte Gefühlsbeziehung wäre also zugleich eine tiefe Einfühlung und persönliche warme Nähe zum anderen als auch ebenso eine gewisse Distanz, ein Verstehen und ein Nichtverstehen, wobei letzteres das schweigende Respektieren des Geheimnisses des anderen Menschen bedeutet. Für einen blind und getrieben Liebenden bringt diese Distanzierung einen grossen Schmerz, aber sie garantiert ihm oder ihr auch seine oder ihre Freiheit, ohne welche Individuation nicht möglich ist. Dies scheint mir ein Punkt von grosser Wichtigkeit und Zukunftsbedeutung zu sein.

Bei einer Diskussion über die Gefahr eines dritten Krieges, diesmal wohl Atomkrieges, hat Jung ausgeführt, dass die einzige Gegenkraft eine weltweit erfassende religiöse Bewegung sein könnte, (25) die zu einer allgemeinen Umkehr führte. Seit Jung dies 1945 schrieb, können wir beobachten, dass Versuche in dieser Richtung an verschiedenen Orten geschehen: eine Wiederbelebung des Islams, Sekten wie die Bahai, die koreanischen Moonies, buddhistische Missionen oder die zahllosen hinduistischen Gurus. Sie alle versuchen, eine solche Weltbewegung auszulösen, nicht zuletzt auch die katholische Kirche, in der noch immer «der Geist die tierische Masse berührt»,(26) wie auch die neuerlichen Ereignisse in Polen wieder dartun. Doch alle so1che re1igiösen Systeme sind leider nicht nur ein rettender Faktor, sie selber haben auch einen gefáhrlichen Schatten. Ein Archetypus, der die Massen bewegt, führt meistens dazu, dass die Leute meinen, sie allein besässen die Wahrheit, sodass sie Andersdenkende deshalb verfolgen. Ausserdem erstreben religiose Führer ähnlich wie politische Führer immer wieder, dass sich der Einzelne völlig mit seiner, der Wahrheit identifiziert, die doch immer auch einseitig bleibt. «Selbst wenn es sich um eine grosse Wahrheit handeln sollte, so wäre die Identifizierung damit doch etwas wie eine Katastrophe, indem sie nämlich die weitere geistige Entwicklung stillstellt. Anstatt Erkenntnis hat man dann nur noch Ueberzeugung, und das ist manchmal viel bequemer und darum anziehender».(27) In anderen Worten: eine weltweite religiöse Bewegung könnte uns zwar vor der geistigen Verwüstung des Materialismus und vielleicht vor einem dritten Weltkrieg retten, hätte aber immer noch den Nachteil, eine gewisse Massenmentalität zu unterstützen. Nur eine bewusste Einsicht in den eigenen Schatten und den Schatten der Archetypen, d.h. der religiösen Mächte, könnte uns davor schützen, von der Massenpsyche und ihrer Neigung zur Selbstzerstörung mitgerissen zu werden. Das aber bedeutet, dass wir eine differenzierte Gefühlsbeziehung -einschliesslich der geforderten Distanz- zu den inneren Mächten entwickeln müssen -eine Ich-Du­ Beziehung zum Selbst, der Gottheit oder dem Numinosum herstellen sollten und nicht statt dessen einen unkritischen religiösen Fanatismus entwickeln, welcher auf einer Besessenheit durch das Numinosum beruht.

Die Gefühlsbeziehung zu den Mitmenschen aussen und zu den archetypischen Mächten innen geht in einer seltsamen Weise Hand in Hand. In seinen Erinnerungen betont nämlich Jung, dass das Kriterium eines Lebens die Beziehung zum Grenzenlosen, d.i. der numinosen Welt des Archetypus ist. (28) «Nur wenn ich weiss, dass das Grenzenlose das Wesentliche ist, verlege ich mein Interesse nicht auf Futilitäten... Letzten Endes gilt man nur wegen des Wesentlichen, und wenn man das nicht hat, ist das Leben vertan. Auch in der Beziehung zum anderen Menschen ist es entscheidend, ob sich das Grenzenlose in ihr ausdrückt oder nicht». Jung meint damit, dass eine tiefere Beziehung zum anderen nur über das Selbst möglich ist. Von Ich zu Ich bestehen meist nur oberflächliche Interessengemeinschaften. Wie das Selbst sich in einer Beziehung auswirkt, kann ich hier nicht mehr ausführen. Jung hat es in seinen Büchern über die Uebertragung und in Mysterium Coniunctionis darzustellen versucht. Immer wieder aber bleibt es ein geheimnisvolles Abenteuer der Liebe.

Es erscheint mir -um nun abzuschliessen- dass heute Jungs Anliegen allmählich besser verstanden wird als zu seinen Lebzeiten, aber dass die ser wesentlichste Punkt, die Rehabilitation des zwischenmenschlichen Eros und einer differenzierteren Gefühlsbezogenheit zum Transzendenten noch viel zu wenig gesehen wird. Zu viele Leute sehen Jungs Darlegungen als ein philosophisches System oder eine Theorie an oder schlimmer als eine kollektive neue Ideologie oder eine neue Richtung psychologischer Theorie, was sie alles nicht sind. Der analytische Prozess ist ein Prozess von rein empirischer Erfahrung, in we1chem die Psychologie schlussendlich sich selber als reine Wissenschaft transzendiert.(29) Im Laufe dieses Prozesses wird alles zur lebendigen Begegnung mit inneren und äusseren Wesenheiten, zu denen wir eine Gefühlsbeziehung herstellen müssen. Jungs Betonung der individuellen Elemente ist dabei bewusst und absichtlich einseitig, um die heute vorherrschende kollektive Einseitigkeit zu kompensieren. «Es gibt», schreibt er um 1934, (30) «immer die beiden Standpunkte und wird sie irnmer geben, nämlich den Standpunkt des sozialen Führers, der, sofern er Idealist ist, das Heil in einer mehr oder weniger vollständigen Unterdrückung des Individuums (zugunsten del Gemeinschaft) sieht, und den geistigen Führer, der eine Besserung nur im Individuum zu erzielen sucht. Ich sehe keine Möglichkeit einer Versöhnung zwischen beiden, da sie ein notwendiges Gegensatzpaar bilden, das die Welt im Gleichgewicht hält». Jung sah seine eigene Aufgabe in der Besserung des Individuums, was eben nicht ohne persönliche und einzigartige Gefühlsbeziehung geht. Vielleicht wird er später einmal in die Geschichte eingehen, als jener gesuchte Ritter, welcher der Gemeinschaft das verschwundene Graalsgefäss, das weibliche Prinzip des Eros, zurückbrachte, d.h. als jener «homo putissimus» del A1chemie, der ein rosenfarbenes Blut ausschwitzt -eine neue Form heilender und ganzmachender Liebe, welche sogar das soeben genannte Gegensatzpaar Kollektiv-Individuum nicht aufheben, aber doch überbrücken könnte.


(1) Brief an Frau Froebe Kapteyn, 16. August 1947, nicht in der dt. Ausgabe. Engl.: Letters.Vol. 1, S. 475, von mir übersetzt.
(2) 'No. 5,1. Juli 1981, S. 13 ff.
(3) L.c.. S. 17/18.
(4) Briefe Bd. Ill, S. 103, Brief vom 11. VI. 1957.
(5) Vgl. ebda Ill, S. 27, Brief v. 26. V. 56. Vgl. Brief v. 9. Vil. 57, ebda, S. 114.
(6) 1m Umkreis des Todes. Daimon, Zürich 1980, S. 34.
(7) Briefe Bd. 1, S. 293, Brief 20. Ill. 37.
(8) Briefe Bd. l, S. 170, 10. X. 33.
(9) 29. Januar 1934, Briefe l, S. 183.
(10) 14. September 1960, Band III, S. 344. Vgl. auch 8. Juni 1943, Briefe l, S. 392 ff. n (11) 9. X. 60, Briefe III, S. 350 f.
(12) Briefe 6. XII. 60, Briefe III, S. 362/3.
(13) Vgl. Ges. Werke, Bd. 10, S. 290 und passim.
(14) 12. Juli 1947, Briefe 11, S. 90.
(15) Meine Hervorhebung.
(16) 17. VIII. 1957, Briefe Bd. III, S. 119. Vgl. auch Briefe vom 8.1.50, Letters Vol. II und 23.9.49. Briefe Bd. 11
(17) Brief 7.2.50, Bd. II, S. 174.
(18) Brief 29.1.42, nur in englischer Ausgabe, Vol. 1, S. 312.
(19) Vgl. Brief 10.5.32, Bd. 1, S. 126.
(20) Von den Würzeln des Bewusstseins. Zürich 1954. Der Philosophische Baum, Kap. 7, S. 411 ff. Das rosenfarbene Blut und die Rose.
(21) Engl. Briefe Vol. 1, S. 465.
(22) Würzeln, 1.c., S. 412.
(23) Würzeln, 1.c., S. 414.
(24) Brief 20.9.28, Briefe Bd. 1, S. 79.
(25) Cf. Brief 12.12.45, Bd. 1, S. 496. 26 Ebenda.
(27) Zit. Von den Würzeln, 1.c., S. 585.
(28) Erinnerungen, Träume, Gedanken Walter Olten 1981, S. 327/8 (llte Aufl.), meine Unterstreichung
(29) Von den Würzeln, Le., S. 590/91.
(30) 19.10.34, Briefe 1, S. 226



ESPAÑOL

LA REHABILITACIÓN DE LA FUNCIÓN DEL SENTIMIENTO POR C. G. JUNG EN NUESTRA CIVILIZACIÓN CONTEMPORANEA

Traducción de José Zavala y Marta S. Pérez



Siendo un estudiante de medicina, entre los 21 y los 23 años, dio Jung cuatro conferencias ante sus compañeros de estudios en la agrupación juvenil de Zofingia en Basilea. En una de ellas, 1897, cita el siguiente pasaje de la psicología de Kant: “ La causa principal es siempre la moralidad; ésta es lo sacrosanto y lo inherible, que tenemos que proteger y esto es también el fundamento y fin de todas nuestras especulaciones e investigaciones. De aquí salen todas las especulaciones metafísicas. Dios y el “ Otro Mundo” es el único fin de todas nuestras investigaciones filosóficas y si los conceptos de Dios y de el “Otro Mundo” no están en relación con la moralidad, no serían en nada utilizables”

Entonces - después de un enérgico ataque por su parte al materialismo en su generalidad - Jung continúa: “ Se debe, en primer lugar. Como “revolución de arriba abajo”, hacerle ver como necesidad la moralidad a la ciencia y a sus representantes a través de ciertas verdades trascendentales… Por ejemplo, es necesario en los Institutos Fisiológicos, en donde, intencionalmente, se debilita la fuerza de juicio moral de los estudiantes, por medio de vergonzosos y bárbaros experimentos, por medio de crueles torturas de animales que escarnecen toda la Humanidad - en tales Institutos, digo, se debe enseñar que “ ninguna verdad que sea investigada a través de un camino inmoral, le sea atribuido un derecho de existencia”. ( Mis cursivas)

Después de esto, Jung regresa a Kant y subraya su idea que sólo el creer en realidades que están más allá del Mundo toscamente material pueden garantizar una actitud de vida moral del hombre. Lo que yo quiero resaltar a través de estas citas es que Jung era en sí un tipo de pensar introvertido pero que incluso en esta conferencia juvenil su feeling viene a expresarse. Él nunca fue un intelectual frío. Desde esta conferencia han transcurrido 84 años, y ¿ dónde estamos nosotros hoy en día en relación con este problema?.

La cruel tortura de animales se ha extendido actualmente por millares no sólo en los laboratorios científicos, sino también últimamente en la agricultura y en consecuencia se ha extendido a la tortura de innumerables seres humanos en todo el mundo. Los expertos militares calculan hoy en día a sangre fría cómo podrían ser aniquilados, en una guerra atómica millones de seres humanos. De acuerdo, esta es su profesión, pero ya no se les nota que estén conmovidos y deprimidos, cuando tienen que “calcular” de esta manera. Ciertamente estos hechos son conocidos, así es que mejor me vuelvo a lo que está cercano, o sea nuestro propio terreno: La Psicología. Allí, en las Universidades la estadística es el as, sólo testimonios “duros”, es decir estadísticos, son tomados en serio, Jung, sin embargo, puso durante larguísimo tiempo el dedo en la llaga; las estadísticas describen sólo una imagen intelectual-abstracta del objeto investigado, no su realidad: por ejemplo si constatamos que en un montón de piedras estas pesan ½ Kg de promedio, ¡en realidad casi no encontramos ni una sola piedra de este exacto peso!. Así, construimos un modelo de realidad abstracto y lo entremezclamos entonces con la realidad actual, pero que vista más exactamente, está constituida de puras excepciones. Todas las ciencias fundamentadas matemáticamente van por este camino, y porque Jung no hizo esto se le culpa de ser “acientífico” - tal vez esto es incluso verdadero, pero Jung es más realista. En la terapia suprimió el distanciamiento de la bata blanca del médico, que trata al paciente como un objeto impersonal, encontraba a cada paciente con su sentimiento personal, fuera este positivo o negativo y así hacía de cada hora de análisis un encuentro personal. Discípulos de Jung, que de nuevo introducen de contrabando procesos técnicos como la exigida discusión de la trasferencia, han regresado sencillamente y de nuevo a un modo de pensar prejunguiano. Esto atañe especialmente al llamado problema de la trascendencia, esto es, propiamente la relación de sentimiento, pero que es tratado como una magnitud manipulable.

En una carta escribe Jung expresamente: “La solución de la transferencia consiste con frecuencia simplemente en que uno cesa de designar su relación como trasferencia. Esta palabra desvalora la relación hacia una mera proyección “la cual no es”, la trasferencia consiste en la ilusión de su unicidad, si se la ve desde el punto de vista colectivo convencional. La “unicidad” existe solo y únicamente entre seres humanos individuados, estos no tienen ningún otro “tipo” de relaciones que las individuales, es decir, de naturaleza única”. (1) Por eso - así se debe concluir - debería ser usada sólo la palabra “ trasferencia”, allí, donde intencionadamente se ambiciona desvalorar cualquiera de las ilusorias proyecciones, pero no para la relación de sentimiento que se construye lentamente en el curso del tratamiento.

Naturalmente, una falsa bondad, y una amabilidad que todo lo soporta, como la que ciertos analistas muestran a sus pacientes, es también igual de falsa (sic) - sigue el viejo rol del médico general y sirven como medio de disfraz engañante para no tener que expresar los propios y genuinos sentimientos, sentimientos que, frecuentemente, no son en absoluto capaces de amar todo, es decir, - no son aptos para eludir también - fricciones y confrontaciones.Esta “persona”, en ciertas circunstancias “caracterizada por su amabilidad”, es un derivado de la sentimentalidad cristiana a la cual todavía retornaré más tarde.

Pero, primeramente, regresemos al problema de las ciencias. Nuestro mundo moderno, científico y tecnológico y su modo de vida es fundamentalmente construido por científicos cuya función principal es el pensar extrovertido o introvertido. En la física, por ejemplo, los introvertidos como Einstein, Bohr, Pauli, etc... prefieren la física teórica: Los extrovertidos como por ejemplo Werner von Braum, la física experimental. La función de la intuición tampoco está del todo excluida, porque se necesitan asociaciones especulativas, para encontrar nuevos modelos de pensamiento.

“Pero el feeling no está expresado en ningún lado”, algunas veces sólo en frases bienintencionadas e infantiles, que contienen todas, en su mayoría, la palabrita “debería”. Y con excepción de Niels Bohr, ¡todos los físicos mencionados han colaborado o han querido colaborar en la fabricación de la bomba atómica!. Hoy en día, existe en USA una corriente entre los físicos con una tendencia hacia la filosofía hinduista, que, en verdad, es antimaterialista, pero que para nada estima la vida del individuo.

Qué inhumana se ha vuelto la Medicina Moderna, no necesita ninguna explicación. Los periódicos están llenos de esto, pero no sucede casi nada. Por eso, no se puede estimar elevado y suficientemente el trabajo primero y solitario de la Dra. Kubler Ross que osó dar un paso en la dirección correcta.

Otro terreno donde nuestro sentimiento falla lamentablemente es en la llamada ayuda para el desarrollo. El médico Benno Glauser ha escrito sobre esto un excelente artículo en la revista de la Cruz Roja Suiza (2). Él desenmascara cómo intentaban “ayudar” a pueblos de otras culturas, pero, al mismo tiempo, intentando imponerles nuestras religiones o puntos de vista científicos y así, destruir su verdadero fundamento de vida espiritual y religioso. Nuestros médicos, misioneros, planificadores y consejeros agrícolas parten todos de la presuposición de que nosotros “sabemos” lo que es correcto o falso para los otros y entonces se decepcionan y enojan cada vez que estas gentes rechazan nuestra ayuda con apatía, resistencia y el llamado desagradecimiento.

Quisiera citar del artículo de Glauser lo que un indio Pai del Paraguay dijo a una ayudante médica (3): “Para nosotros, los Pai, es la salud un estado que nosotros llamamos “tekoresai”. Para que este “estado del estar sano” (sic) sea salvaguardado, tienen que ser dadas diversas cosas y circunstancias; todas ellas pertenecen al “estado del estar sano” y lo constituyen: las plantas y árboles individualmente todos como medio de curación; Pero también todas las plantas y árboles conjuntamente; son palabras formuladas, verdaderas y sopesadas; buena nutrición; no actuando mas allá del pensar y concebir de los otros; el bosque primordial, la armonía, la comunidad del pueblo; hablar con los otros y tener conversación; la conservación correcta de “nuestra manera de ser “; vivir nuestra verdadera cultura y esencia de nuestro ser; el sentimiento de fuerza que nos es dado a través de todas las cosas que he mencionado; y el sostener conjuntamente nuestra comunidad; vivir tranquilamente en seguridad en nuestra tierra; el vivir conjuntamente en la familia y en la comunidad del pueblo; las fiestas. Entonces venís vosotros blancos y nos hacéis dependientes del dinero y de otras cosas materiales: esto destruye nuestro “estado del estar sano”. Vosotros tenéis maledicencias, habláis mal de otros, nos quitáis nuestra tierra no tener tierra quiere decir nada para comer, no tener nada para comer significa enfermedad y al final metéis la mano en el bolsillo y sacáis una pequeña pastilla blanca, y queréis hacernos creer que si comemos esta pastilla allí dentro, estuviese la salud que esta pastilla fuese salud”.

Todo nuestro hacer destructivo se basa como subraya Glauser, en una fundamental escasez de respeto para los otros seres humanos y sus valores culturales de sentimiento, que son de otra naturaleza, con otras palabras esto se basa en una escasez de sentimiento genuino diferenciado. En el fondo conocemos exactamente acerca de estos efectos catastróficos de nuestro comportamiento y acerca del odio creciente de otras naciones contra la raza blanca, pero parecemos no ser capaces de hacer algo encontra de esto.

Sin embargo no se necesita ir hasta pueblos que se encuentran tan en la lejanía, la misma actitud carente de sentimiento predomina también entre nosotros de un grupo hacia otro. Los planificadores de nuestra región y de nuestra ciudad por ejemplo, desarrollan en sus urbanizaciones planos de ciudades y calles que posteriormente destruirían la felicidad de incalculables seres humanos. Piensa fríamente, que si un campesino al que se le ha expropiado la tierra recibe una adecuada indemnización de dinero u otra tierra a cambio la cosa estaría resuelta. Pero que este campesino ame especialmente su pedazo de tierra no “cuenta”. O sacamos ancianos de sus pobres residencias donde mantienen gatos y alimentan pájaros y nos sorprendemos cuando mueren de repente en su llamada nueva, mejor y más higiénica vecindad, en donde ni gatos ni pájaros hacen sus necesidades.

Pero ¿Qué es lo que debemos hacer entonces?, ¿Cambiar nuestra política y después nuestra legislación?, ¿Es que maneja esta ultima abiertamente estos problemas?. Erich Newman, de modo militante, ha querido establecer en su libro “Psicología del profundo y nueva ética” nuevas listas de reglas morales; su libro ha impactado pero en el fondo no produjo ningún resultado, Probablemente no es este el camino de lidiar con el problema. Yo creo, que el Jung de 22 años puso el dedo en la llaga, esto es, que tenemos que reconocer primero la “realidad del alma”, es decir, del inconsciente, y con esto también la realidad de la imagen de Dios o del Si-mismo, y de una realidad transmaterial, antes de que atrapemos cualquier otra cosa. Permítanme dar un ejemplo: no hace mucho tiempo aquí en Alemania di una conferencia sobre sueños de personas próximas a la muerte que parecen indicar hacia una posible vida después de la muerte. Después de la conferencia se me acerco una enfermera con lagrimas en los ojos y me dijo: “! Lo que Vd. Dijo no puede debe ser verdad, pues de otro modo debería reconocer que cosas tan espantosas existen en mi...!” ( Ella no dijo que), pero manifiestamente había tratado mal a pacientes moribundos – quizás hasta les había robado – opinando que ellos ya no estarían conscientes, así que sus acciones ya no tendrían ningunas consecuencias. Pero naturalmente, ¿y si su alma estuviera a un todavía por aquí rondando?. Eso seria otra cosa. No es ninguna casualidad que la Dra. Kubler- Ross empiece ahora a ocuparse, tal y como he escuchado decir del espiritismo. Es la consecuencia logica de su trabajo con las personas próximas a la muerte, si no se esta convencido, como lo estaremos nosotros, de la realidad del inconsciente, su sentimiento la guía a esto.

En todas las religiones de todos los tiempos existió y existe la representación de un Dios o de Dioses y de un mundo en el “ Mas allá”, de vida no material; Y solo él, puede formar el fundamento de una ética a un más real. Por eso dice Jung que “hacer la vista gorda del numen parece tener el valor en todo lugar y siempre, de ser lo mas profundamente malo y lo mas profundamente engendrador” (4)

Y a la inversa, la esencia de toda ética está basada, en el fenómeno de la conciencia, es decir, en 1a relación de sentimiento entre el "individuo y lo trascendente"(5) o el arquetipo del Sí-Mismo.

Lo que nosotros en cambio vivenciamos en el mundo toscamente material, es en to­das partes el padecimiento injusto y el triunfo de la injusticia. A causa de la honradez­, si se la pone en práctica, se es tenido por tonto ingenuo. El sufrimiento ino­cente de los primeros mártires cristianos ejerció por lo menos un efecto sobre la masa y convirtió a muchos al cristianismo.

Pero, ¿quién se acuerda aún hoy del nombre de aquel joven maestro de escuela alemán, que fue voluntariamente, a la cámara de gas con sus alumnos judíos para confortarlos?. ¿Qué es lo que provoca el sufrimiento de los disidentes, y valientes cristianos en Rusia? ¡Nada! Leemos acerca de ello en los diarios, y los hacemos a un lado con un resignado encogimiento de hombros.

La Dra. Liliane Frey ha publicado el sueño de, un paciente moribundo cuya vida, había sido una sucesión de fracasos exteriores. El soñó: (6) “Una voz... me dijo: Tu trabajo y el sufrimiento que conscientemente atravesaste, han redimido a cien generaciones antes de ti e iluminará a cien generaciones después de ti".También aquí es, la existencia de un mundo del Más Allá lo decisivamente impor­tante. En un mundo sólo material no existe consuelo alguno para este hombre.

Pero, ¿por qué esto tiene especialmente que ver con la función del sentimiento? ¿No es acaso el reconocimiento de una realidad psíquica importante para cada una de las cuatro funciones de la conciencia?. Evidentemente, si la ética de los valores es “en última instancia un producto de la altamente diferenciada función del sentimiento" (7), como escribe Jung, ella, exige también una cierta inteligencia, sobre la cual volveré más adelante. Pero en todo caso la ética no puede existir sin sentimientos diferenciados, de otro modo ella se convierte en un código rígido de reglas de conducta, es decir, un puro deber colectivo: “tengo que”, “debo de”. Todos pueden experimentar eso cuando por ejem­plo una simple ordenanza policial es aplicada esquemáticamente, o en gran escala po­demos ver cómo funciona el aparato estatal en Rusia.


Pero ahora alguien podría objetar: ¿dónde están entonces los tipos que tienen el sentimiento como función principal, que concretamente también deben existir en gran número en todos los pueblos?, ¿por que no compensan ellos esta carencia?. Aquí debemos hacer una diferencia entre la existencia de tipos sentimentales, y el estilo colectivo de la época, y la acti­tud colectiva de una cultura. Naturalmente que tenemos muchos tipos sentimentales con sentimiento diferenciado entre nosotros, pero la moda, el espíritu colectivo de proceder y de valorar no reconoce al sentimiento. Eso debilita la influencia del sentimiento hasta en los tipos que lo tienen como función principal. Además, la función inferior de un tipo de sentimiento -como sabemos- es el pensar, el cual tendrá por eso a menudo las tendencias inferiores de la época: en la nuestra, el materialismo e intelectualis­mo baratos. Así vemos, por ejemplo en más de una cultura latina, una preferencia por la ideología comunista en su forma más simplona, mientras el pueblo mismo es más bien poco falto de sentimientos y de relación, como en cambio lo son varios pueblos no latinos. Pienso aquí en España, Italia y algunos países sudamericanos. Lo que sobre todo resulta tan malo es que el espíritu oficial de la época hoy desvaloriza el sentimiento. A menudo escuchamos el juicio - por ejemplo, contra los adversarios de la energía atómica - que ellos “sólo aducen argumentos sentimentales en vez de fundamentos racionales para su demanda”, y por cierto con el sentido implícito de que un argumento sentimental es, eo ipso un sin sentido. En forma parecida se muestra esto en los alborotos armados por jóvenes revoltosos. Algunas bienintencionadas tentativas intentan una y otra vez entrar en contacto con los jóvenes rebeldes en forma "razonable" (¡entre comillas!) totalmente sin resultado, porque estos jóvenes son movidos por sentimientos completamente confusos, en su mayor parte negati­vos, que no se pueden traducir, en un lenguaje del pensar o percibir. Muchos gobier­nos proponen un programa calificado de ayuda de gran alcance para jóvenes sin tra­bajo a fin de posibilitarles una instrucción posterior. Eso es seguramente bueno y justo, pero ¿ayudará lo suficiente?. ¿Dejará de rebelarse un joven sin trabajo si aprende un poquito más de informática. ¿Sabemos que los sovieticos pagan en parte a estos rebeldes, pero, ¿es suficiente entonces que les demos también dinero?. No creo que podamos corregirlo mucho, si nosotros mismos permanecemos al nivel del pensar mate­rialista racional; no que éste sea totalmente falso; sólo es falso cuando creemos que lo es todo. Jung escribe en una carta (8) “que hemos llegado a ser unilateralmen­te intelectuales y racionalistas” y hemos olvidado totalmente que hay aun otros factores que no se dejan influir por la rectitud de la razón y el entendimiento. Por eso vemos por todas partes inflamarse una emocionalidad mística que desde la Edad Media se había dado por desaparecida. Esta es una compensación al excesivamente rá­pido progreso técnico.

Por consiguiente necesitamos, más que entendimiento y razón, pues estos hacen irritar aún más a los jóvenes; deberíamos poderles ofrecer una visión de conjunto del ser nueva y creativa, un punto de vista espiritual global y no material, como totalidad -según mi opinión, deberíamos poder construir una relación con el inconsciente como una realidad trascendente, mas allá de los sentidos, relación que no sólo debería ser hecha con el entendimiento, sino también con el sentimiento y la emoción.

¿Y que ocurre con las numerosas formas de la mística oriental que se han vuelto tan de moda en Occidente?. También ellas han llegado a ser entre nosotros demasiado fácilmente otra vez algo intelectual; en última. instancia ellas se aplican al pensar y a la intuición, o, como formas, de Yoga, a la percepción. Estas enseñanzas son, como Jung pone de relieve, propiamente siste­mas teológicos que tienen poco o no tienen en absoluto en cuenta, al individuo y su relación individual con lo Divino. “Por demasiada, sabiduría oriental, escribe, (9) se sustituye la experiencia inmediata y con ello el acceso a la psicología. Pero es concebible que los hombres siempre intenten primero ir por todos los caminos trilla­dos, antes de que se decidan a emprender el camino en lo jamás hollado".

Y en una. carta a Miguel Serrano (10) escribe además: “Usted eligió dos buenos representantes de Oriente y de Occidente. Krishnamurti es totalmente irracional y abandona las soluciones a la pasividad, es decir, las deja, como pertenecientes a la Madre Naturaleza, acontecer por sí mismas. Toynbee, por su parte, cree que las opi­niones pueden ser construidas y moldeadas. Ni uno ni el otro cree en el florecimiento y despliegue del individuo como un experimento y una obra dudosa y engañadora del Dios viviente. A él debemos prestarle nuestros ojos y oídos y nuestra mente discrimina­dora..” (porque Dios en nosotros quiere tener lugar en la conciencia) "Necesitamos imperiosamente una verdad o una autocomprensión, en forma semejante a la del antiguo Egipto, tal como yo encontré aún viva en los indios Taos-Pueblos. El jefe de ceremo­nias de sus cultos, el viejo Ochwiah Biano (Lago de la Montaña) me dijo: "Nosotros somos el pueblo que vive sobre el techo del Mundo, somos los hijos del Sol que es nuestro Padre. Cada día le ayudamos a ascender..... Esto no lo hacemos solo por nosotros, sino también por los Americano.... Si ellos siguen adelante impidiéndonoslo, en 10 años el sol ya no saldrá más”. Con derecho suponía que sus días, su luz, su conciencia y su sentido morían si la estrechez del racionalismo americano los destruía. Y eso acontecerá al mundo entero, si se entrega al mismo racionalismo.

En otro lugar (11) pone de relieve Jung que cuando tomamos sin crítica las en­señanzas de Oriente, como para nosotros las ideas a menudo son más importantes que la propia vi­da interior, la esperanza y el éxtasis liberador de la experiencia origi­nal se extravían pronto y se petrifican en un esfuerzo predominantemente intelectual, de modo que en vez de experiencia original tenemos una imitación ejercida como método.

Muchos métodos orientales llegan incluso a oprimir lo inconsciente en vez de establecer una relación con él (12). Todo esto podría bastar para mostrar que en la visión de Jung no puede haber ninguna ética sin una experiencia original y viva de lo divino. No la hay por la adhesión a alguna doctrina teológica u otras. La experiencia original puede ser experimentada sólo por el individuo, lo que no he experimentado nunca es verdaderamente real para mí, puede existir en mi cabeza como idea o opinión, pero no es experiencia. Una cosa es que yo conozca sólo por los libros que existen los elefan­tes, y otra que haya visto, rastreado, tocado uno de ellos. Solo ésa es una verdadera experiencia, si yo mismo experimento algo con todas las funciones, incluyendo el sentimiento.

Sin embargo, ¿qué pasa entonces con el amor cristiano al prójimo -¿no es este en el fondo aquello que buscamos y a lo que deberíamos retornar? Seguramente el Cristianismo al principio fue una experiencia totalmente de sentimiento. Los prime­ros cristianos eran en su mayor parte esclavos y personas no cultivadas, y su amor entre her­manos y hermanas creó un lazo fructífero entre ellos. Muchos cristianos primitivos hasta se jactaban de no ser intelectuales. Pero pronto el adoctrinamiento teológico, las disputas dogmáticas y la persecución de otras creencias ganaron la delan­tera y el amor universal al prójimo fue restringido por el principio de poder, aquel enemigo mortal de todas las formas de amor.


El lema marxista de la solidaridad internacional es en más de un especto una vuelta al ideal de amor de los primeros cristianos, pero sin fundamento en el lado trascendente, sino solo en relación con lado únicamente material de 1a existencia.

En nuestra época todas las naciones de la tierra se han acercado en el orden técnico, económico e intelectual y por eso necesitamos especialmente el sentimiento de una sociedad general. Hasta esto es uno de los triunfos en la propaganda comunista (13). Pero como el sistema soviético decepcionó a muchos de sus partidarios a este respecto, muchos se volvieron al eurocomunismo y cosas parecidas. En Sudamérica, el Che Guevara ha sido celebrado a menudo al pie de la letra, como una especie de hé­roe del amor, especialmente por las mujeres. A pesar de todas las decepciones tam­bién numerosos representantes eclesiásticos de todas las confesiones se vuelven hacia el Marxismo porque sienten que se encuentra cerca del ideal del amor al prójimo del Cristianismo Primitivo. Pero allí donde el Comunismo alcanza el poder, muestra resultados contrarios.

Jung escribe (14): “Los siste­mas colectivos, llámense partidos políticos o estado, actúan destructivamente sobre las relaciones humanas. Estas pueden ser fácilmente destruidas, porque los hombres individuales se encuentran todavía en un estado de inconsciencia que no se ha desarrollado a la par del enorme crecimiento y fusión de las masas. Como sabemos, en todos los países totalitarios rige la principal preocupación de minar las relaciones per­sonales por el miedo y la desconfianza, de modo que surge una masa atomizada, en la cual el alma humana es asfixiada totalmente. Incluso la relación de padres e hijos que es de lo más cercana y natural, es desgarrada por el estado(...). La única posibilidad de impedir esto es el desarrollo de la conciencia del ser humano indivi­dual. Por este medio se vuelve él inmune frente a la seducción de las organizaciones co­lectivas. Únicamente gracias a eso conserva su alma pues la vida del alma depende de la relación humana (15). El acento debe ponerse en que el hombre se vuelva consciente y no en la organización estatal".

Y en otra parte escribe (16): “La pertenencia reciproca y la convivencia de la humanidad es una de las cuestiones más importantes de la existencia. Pero esto se complica al tener que existir también el individuo independientemente, lo que sólo es posible cuando la sociedad, posee un valor sólo re1ativo. Pues de lo contrario inunda y aniquila incluso al individuo, y entonces tampoco ella existe ya. En otras palabras: una genuina sociedad, sólo puede estar formada por in­dividuos independientes, que sólo hasta cierto punto puedan ser seres sociales. Sólo ellos pueden llevar a cabo la voluntad de Dios existente en cada uno...” (La genuina sociedad necesita "comprensión psicológica y compenetración en los distintos puntos de vista).

Muchos jóvenes, principalmente de orientación izquierdista, experimentan hoy con la vida en comunidades, intentando - de manera meritoria - una nueva forma de relación en sociedad. Pero por lo que yo he experimentado de ello, tales comunidades se desgarran una y otra vez a causa de sus luchas internas. El senti­miento entusiasta, de una aceptación amorosa del otro no se sostiene cuando se trata de la vida cotidiana, porque es demasiado idealista y sentimentalmente indiferenciada. A consecuencia de ello los afectos explosivos hacen estallar en cambio la sociedad. Pero afectos y emo­ciones son las señales de un sentimiento indiferenciado. He analizado a algunos jóvenes que vivían en comunidades, y sucedía todo como en otras personas también con respecto a sus relaciones sentimentales, pero sucedía en la mayoría de los ca­sos que ellos abandonaban la comunidad original y en lugar de ello creaban un círculo de amigos personales.

Hoy en día muchos hacen una forma de culto de los afectos y emociones: positivos, en forma de happenings musicales, o negativos, mediante riñas o peleas. Los que disputan creen por eso a menudo que expresan sentimientos, pero eso no es sin embargo totalmente verdadero, pues los sentimientos sólo en su estado primitivo están acoplados a emociones; en cambio el sentimiento diferenciado no es en absoluto emocio­nal (17). Las emociones y afectos que se fomentan conscientemente son algo enfermizo y conducen finalmente a la autodestrucción. Pero, ¿qué tiene que ver eso con el amor al prójimo cristiano y su continuación mundana-materia1ista en el Socialismo y el Co­munismo? (18). Su aspecto positivo es una cierta empatía humana general que nos re­laciona con todos los hombres pero su aspecto negativo es el sentimentalismo infantil y emocional, el cual no es otra cosa que el lado opuesto de la brutalidad (19).

Mientras nuestras ancianas damas tejían pantaloncitos de lana para los negritos desnudos, los tratantes de esclavos de las mismas confesiones destruían la vida de miles de hombres negros. Esto vale sólo como ejemplo para mostrar que sentimentalismo y brutalidad son las dos caras de una misma moneda. Por consiguiente no podemos regre­sar a tal infantil amor al prójimo cristiano, pero sí debemos volvernos a él como a un amor humano general en un nivel más elevado. ¿Cómo sería esto más o menos?, Jung lo llama: “una nueva forma de Eros (amor), que tiene una acción totalizadora, curativa y es la irradiación de una personalidad individuada. (20)

Este Eros es además un principio femenino reconocido (21). Esta forma de amor es­tuvo simbolizada en la tradición alquimista por una extraña imágen: con la sangre de co­lor rosado, que exuda de la piedra de los sabios u “homo putíssimus” y cura a todos los hombres. Homo putissimus significa el hombre más exudado o el más genuino (no mezclado), en contraposición a Cristo el homo purisimus, el hombre más puro (22). El es un hombre que conoce todo lo humano y no es falseado por ninguna influencia ni mezcla ajena. El liberará al mundo del mal al final de los tiempos mediante su sangre color de rosa. Esta simboliza cierta clase de Eros, que unifica tanto al uno como a los mu­chos, y vuelve total al individuo así como la multitud, y con el cual tiene que compensar la falta de sentimiento de nuestra época, una forma de amor que está ligada con un más elevado autoconocimiento y visión interior. El que hasta aquí fuera amor cristiano era demasiado ciego y sin visión interior, por él puede explicarse hasta la Inquisición. “Cuanto más ciego es el amor", dice Jung, (23) tanto más instintivo e impulsivo es, y lleva a consecuencias destructivas, pues es una dynamis que necesita forma y orientación". Para su utilización correcta necesita por eso una con­ciencia ampliada y un punto de vista más elevado, pues un hombre inconsciente es ex­traviado por sus proyecciones y no puede por eso ver al otro en absoluto ni amarlo co­mo es. Demasiada inconsciencia en el sentimiento crea distancia, aunque también produce al principio una cercanía demasiado grande, demasiado íntima, un hacer-juntos sin crítica, que des­pués estalla en una énantiodromía por medio de mutuas irrupciones de afecto. Una rela­ción de sentimiento diferenciado en cambio incluye una cierta distancia, que en cada ca­so es diferente. Jung escribe en una carta: (24) "La reducción de las distancias perte­nece al capítulo más importante y más difícil del proceso de inividuación. El peligro es siempre que la distancia sea construida en forma únicamente unilateral, de lo cual infaliblemente surge una forma de violencia seguida del consiguiente resentimiento. Toda re­lación tiene su distancia óptima que naturalmente debe ser hallada empíricamen­te. Las oposiciones deben ser consideradas cuidadosamente…” Jung acentúa el hecho de que esto es especialmente difícil entre hombre y mujer, pues entonces se mezcla también la sexualidad. Una relación de sentimiento diferenciada sería por consiguiente al mismo tiempo una simpatía y una cálida cercanía personal hacia el otro, así como igualmente también una cierta distancia, un comprender y un no comprender, lo cual significa el silencioso respe­tar el secreto del otro ser humano. Para un amante ciego e instintivo este distanciamiento ocasiona un gran dolor, pero le garantiza a él o a ella también su propia liber­tad, sin la cual no es posible la individuación. Esto me parece un punto de gran impor­tancia y significación para el futuro.

En una discusión acerca del peligro de una tercera guerra, esta vez de una guerra atómica, ha expresado Jung que la única fuerza contraria podría ser un movimiento religioso universal (25) que condujera a un viraje total. Desde que Jung escribió esto en 1945, podemos observar que han tenido lugar intentos en esta dirección en diversos lugares: por ejemplo una revitalización del Islam, sectas como las Bahai, los coreanos Moonies, misiones budistas o los incon­tables gurúes hindúes. Todos ellos intentan suscitar tal movimiento mundial y no lo hace menos la Iglesia Católica, en la cual una y otra vez “el Espí­ritu toca a la masa animal” (26), tal y como los recientes acontecimientos en Polonia evidenciaron de nuevo. Sin embargo todos esos sistemas religiosos lamentablemente no son solo un factor redentor, ellos mismos poseen en sí mismos también una peligrosa som­bra. Un arquetipo que mueve a las masas, conduce principalmente a que la gente piense que ellos solos detentan la verdad de modo que por eso persigan a los que piensan de otro modo. Además, los líderes religiosos aspiran una y otra vez a semejanza de los líderes políticos, a que el individuo se identifique totalmente con su verdad, que es una verdad, que sigue siendo sin embargo, siempre unilateral. “Incluso cuando se tratara de una gran verdad, la identificación con ella sería sin embargo, algo así como una catástrofe, por que el posterior desarrollo espiritual se estancaría. En vez de conocimiento se tiene entonces sólo convicción, y esto es mucho más cómodo por ello más atrayente” (27). En otras palabras, un movimiento religioso universal podría salvarnos de la destrucción espiritual del materialismo, y quizás de una tercera guerra mundial, pero tendría siempre aún la desventaja de subvenir a cierta mentalidad de masa. Sólo una visión interior consciente dirigida a la propia sombra y la sombra de los arquetipos, es decir, de las fuerzas religiosas, podría protegernos de la psique gregaria y su tendencia a ser arrastrados a la autodestrucción. Pero eso significa que debemos desarrollar una relación de sentimiento diferenciado - incluyendo la exigida distancia - para con los poderes interiores - debemos establecer una relación de yo a tú con el Sí-Mismo, la divinidad o lo numinoso, y en vez de eso no desarrollar en su lugar un fanatismo religioso acrítico que se basa en la posesión por lo numinoso.

La relación de sentimiento con los semejantes afuera y con las potencias arquetípicas en lo interior se complementa de manera extraña. En sus memorias pone de relieve Jung que el criterio de una vida es la relación con lo ilimitado, es decir, con el mundo numinoso del arquetipo (28). “Sólo cuan­do sé que lo que ilimitado es esencial, ya no desperdicio mi interés, en futilidades… En última instancia sólo se tiene algún valor a causa de lo esencial, y si no se tiene eso se ha malgastado la vida. También en la relación con otros hombres lo decisivo es si lo ilimitado se expresa en aquélla o no”. Jung quiere decir con ello que una relación profunda con otros sólo es posi­ble por el Sí-Mimo. Generalmente de yo a yo existen sólo asociaciones de­ intereses superficiales. Como el Sí-Mismo se logra en una relación, no puedo decirlo. Jung ha intentado mostrarlo en sus libros sobre la transferencia y en Mysterium Coniunctionis. Pero una y otra vez sigue siendo una misteriosa aventurar del Amor.

Me parece - para concluir - que hoy la petición de Jung es cada vez mejor entendida que durante su vida, pero en este punto sumamente esencial, la rehabilitación del Eros entre seres humanos y de una relación de sentimiento diferenciado con lo trascendente aún se considera demasiado poco. Mucha gente consideran los planteos de Jung como un sistema filosófico o una teoría o aún peor, como una nueva ideología colectiva o una nueva orientación en la teoría psicológica, algo que ninguna de ellas es. El proceso analítico es un proceso de pura experiencia empírica, en el cual la psicológía considerada como pura ciencia es finalmente trascendida (29). En el curso de este proceso todo se convierte en un encuentro vivo con entidades interiores y exterio­res, con los cuales debemos entablar una relación de sentimiento. El acento que pone Jung en los elementos individuales es por eso conscientemente y a propósito unilateral, pa­ra compensar la actual unilateralidad colectiva predominante. "Siempre hay - escribe alrededor de 1934 (30) - dos puntos de vista y siempre los habrá; el punto de vista del líder dirigente social, el cual, en tanto sea idealista, ve la salvación en una más o menos total represión del individuo (en favor de la sociedad) y el líder espiritual, que busca lograr un mejoramiento sólo en el individuo. No veo ninguna posibilidad de conciliación entre ambos, puesto que forman un par de opuestos necesario que mantiene al mundo en equilibrio”. Jung vio su propia tarea en el mejoramiento del individuo, lo que precisamente no da resultado sin una relación de sentimiento, personal y única. Quizás él entre más tarde alguna vez en la historia, como aquel caballero perseguido que volvió a traer a la sociedad la desaparecida copa del Grial, el principio femenino del Eros, es decir, como aquel "homo putissimus" de la Alquimia, que rezumaba una sangre color de rosa - una nueva forma de amor curativa y totalizadora, la que no pudo neutralizar el par de opuestos recientemente llamados colectivo-individuo, pero que sin embargo pudo tender un puente entre ambos.




NOTAS

(1) Carta a la Sra. Froebe Kapteyn 16 de agoste de 1947 que no esta en la edición alemana. Cartas: en inglés, vol. 1, pág.. 475 traducida, por mí.
(2) Nro. 5, 1 ju1 1981 pág. 13 y s s.
(3) I.c. pág. 17/1.8
(4) Cartas, vol. III, pág. 103, Carta de1 11.06.57
(5) Cfr, ibid. lII pág. 27, Carta v. 26, 5, 56. Cfr. Carta v.9.7.57, ibido. pág. 114
(6) Im' Umkreis des Todes. Daimon Zurich, 1.980, pág. 34
(7) Cartas, T .I, pág. 293, carta: 20.3.37
(8) Cartas, T.I, pág. 170, 10.10.33
(9) 29.1.34. Cartas, I, Pág. 183
(10) 14.9.1960, tomoIII, pág. 344 Cfr.también 8 jun.1943.Cartas I,pág.392.y ss..
(11)19.10.1960. Cartas. III, pág., 350, y ss.
(l2) Cartas 6.12.60, Cartas, III, pág.. 362/3
(13) Cfr. Obras Completas, tome 10, pág. 29 y passim
(14) 12 de julio, 1.947, Cartas II, pág.. 90
(15), El subrayado es mío
(16) 17.VIII.1957, Cartas. Tomo III, pág. 119. Cfr. también Cartas del 8.1.50, cartas vol. II y 23.9.49. Cartas, Tomo II
(17) Carta 7.2.50. Temol II, pág. 174
(l8) Carta, 29.1.42, sólo en la edición inglesa, vol. I, pág. 312
(19) Cfr. Carta, 10.5.32, Tomo I pág. 126
(20) Von den Wurzein des Bewusstseins. Zürich, 1954. Der Philosophische Baum, Cap.7, pág. 411 y ss.
(21) Cartas inglesas, vol I, pág. 465
(22) Wurzeln, l.c. pág. 412
(23) Wurzeln, 1.c. pág. 414
(24) Carta, 20.9.28, Cartas Tomo I , pág. 79
(25) Cf. Carta 12.12.45. T. I , pág. 496,
(26) Ibid.
(27) Cit. Von der Wurzeln, 1.c. pág. 585
(28) Erinnerungen Träume, Gedanken, Walter Olten 1981.
(29) Von den Wurzeln, 1.c. pág. 590/91
(30) 19.10.34, Cartas, I. pág. 226

ITALIAN

C.G.JUNG E LA RIABILITAZIONE DELLA FUNZIONE SENTIMENTO NELLA NOSTRA CIVILTÁ

Traduzione di Beatrice Talamo

FRENCH


Réhabilitation de la fonction sentimentale dans notre civilisation par C.G. Jung


Marie Louise von Franz

Il s’agit de la dernière conférence donnée par Marie Louise von Franz à Küsnacht en 1997. Initialement présentée en Allemagne en 1982 sous le titre « C.G. Jung’s rehabilitation der gefühlsfunktion in unserer zivilisation », la présente traduction s’appuie sur la version publiée en allemand à l’occasion de son 75eme anniversaire (Beiträge zur Jung’schen Psychologie, Victor Orenga Editores, Valencia. 1990).




Traduction: "Les amis de l'alchimie", cgjung.net


A l’âge de 21-23 ans, pendant ses études de médecine, Jung fit quatre conférences devant ses condisciples de la corporation Zofingia à Bâle. Dans l’une d’elles, en 1897, il cite le passage suivant extrait de la psychologie de Kant : « L’essentiel, c’est toujours la moralité ; ceci est la chose sainte et invulnérable, ce que nous devons protéger et ceci est aussi le fondement et le but de toutes nos spéculations et recherches. Toutes les spéculations métaphysiques en découlent. Dieu et « l’autre monde » sont les seuls buts de toutes nos recherches philosophiques et si les concepts de Dieu et de « l’autre monde » ne dépendaient pas de la moralité, elles ne serviraient à rien ».

Ensuite, après une vive attaque contre le matérialisme en général, Jung poursuit : « On doit en première ligne, comme « révolution imposée d’en haut », imposer à la science et à ses représentants la morale par certaines vérités transcendantes […] On doit, par exemple, dans les Instituts Physiologiques où on affaiblit volontairement le jugement moral des étudiants par des expériences honteuses et barbares, par des tortures cruelles sur des animaux, dénuées de toute humanité, dans de tels instituts, dis-je on doit enseigner qu’à aucune vérité recherchée par une voie immorale ne soit accordée une justification morale ».

Ensuite, Jung revient à Kant et souligne l’idée de celui-ci que seule la croyance à des vérités qui sont situées au delà du monde bassement matériel, peut garantir une position morale de l’être humain. Ce que je veux mettre en exergue par ces citations, c’est que Jung était en soi un type de penseur introverti, mais même dans cet exposé de jeunesse, son sentiment s’exprime. Il ne fut jamais un intellectuel froid. Quatre vingt quatre ans se sont écoulés depuis cet exposé et où en sommes nous aujourd’hui par rapport à ce problème ?

La torture cruelle d’animaux s’est multipliée par mille, non seulement dans les laboratoires scientifiques, mais aussi récemment dans l’agriculture. Elle s’est étendue par voie de conséquence à la torture d’innombrables personnes dans le monde entier. Les experts militaires calculent froidement aujourd’hui comment, dans une guerre atomique, des millions de gens pourraient être anéantis. D’accord, c’est leur métier, mais on ne remarque plus qu’ils sont choqués ou déprimés quand ils doivent calculer de la sorte. Cependant ces faits sont connus, aussi me tournerai-je d’abord vers ce qui nous est le plus proche, notre propre domaine en effet ; la psychologie. Dans les universités, la statistique est un atout, seules les données « dures », c’est à dire statistiques, sont prises au sérieux. Jung a cependant depuis longtemps mis le doigt sur le point sensible : les statistiques ne décrivent qu’une image intellectuellement abstraite de l’objet examiné et non pas sa réalité. Si, par exemple, nous constatons que dans un tas de pierres, celles-ci pèsent en moyenne un demi kilogramme, en réalité nous ne trouverons presque aucune pierre d’exactement ce poids. Ainsi, nous construisons un modèle abstrait de la réalité et nous le mélangeons ensuite avec la réalité actuelle qui cependant, vue de plus près, se compose seulement d’exceptions. Toutes les sciences basées sur les mathématiques suivent cette voie et parce que Jung ne suivait pas le mouvement, on l’accusait d’être « non scientifique » - c’est certaines fois vrai, mais Jung était plus réaliste -. Dans la thérapie, il a supprimé la distance avec la blouse blanche du médecin qui traite le patient comment un objet impersonnel. Jung rencontrait chaque patient avec son sentiment personnel, fût il positif ou négatif, et il faisait de chaque séance d’analyse une rencontre personnelle. Les disciples de Jung qui introduisent à nouveau subrepticement des processus techniques comme la discussion exigée du transfert, ont tout simplement régressé dans un mode de pensées pré-jungien. Ceci concerne particulièrement le soi-disant problème du transfert, c’est à dire justement de la relation du sentiment, traitée comme une donnée manipulable.

Dans une lettre, Jung écrit expressément : « La dissolution du transfert consiste souvent dans le fait qu’on cesse de définir sa relation comme transfert ». Ce mot déprécie la relation à une simple projection, qu’elle n’est pas. Le transfert consiste dans l’illusion de son unicité, quand on le considère du point de vue collectif et conventionnel. L’unicité ne se situe qu’entre êtres individualisés, ceux-ci n’ont d’autres rapports que des rapports individuels, c’est à dire uniques.
[1] C’est pourquoi – ainsi doit on conclure – le mot transfert ne devrait être employé que là où l’on tend volontairement à dévaloriser des projections illusoires, mais pas pour la relation sentimentale qui s’établit lentement au cours du traitement.

Bien sûr, une fausse bonté et une gentillesse qui supportent tout, comme certains analystes font preuve envers leurs patients, sont tout aussi fausses ; elles succèdent à l’ancien rôle du généraliste et servent de camouflage pour ne pas avoir à exprimer ses propres sentiments, des sentiments qui souvent ne sont pas du tout d’un amour universel, mais qui servent à éluder les frictions et les confrontations. Cette amabilité envers la personne est un dérivé de la sentimentalité chrétienne, sur laquelle je reviendrai ultérieurement.

Revenons-en d’abord au problème des sciences. Notre monde moderne scientifique et technologique ainsi que son mode de vie sont essentiellement construits par des savants dont la fonction principale est la pensée extravertie ou introvertie, couplée à un sentiment extra ou introverti. En physique par exemple, les introvertis comme Einstein, Bohr, Pauli, etc… préfèrent la physique théorique ; les extravertis,comme par exemple Wernher von Braun, la physique expérimentale. La fonction intuitive n’est pas totalement exclue parce qu’on a besoin d’idées spéculatives pour trouver de nouveaux modèles de pensée.

Mais le sentiment n’est nulle part, exprimé la plupart du temps en phrases puériles et bienveillantes qui contiennent toutes le petit mot « devrait ». Et à l’exception de Niels Bohr, tous les physiciens cités ont collaboré ou ont voulu collaborer à la fabrication de la bombe atomique. De nos jours, chez les physiciens aux USA, il y a une tendance à la philosophie hindouiste, qui en vérité, est antimatérialiste, mais qui n’accorde aucune valeur à la vie de l’individu.

Nul besoin d’exposer combien la médecine moderne est devenue inhumaine. Les journaux en sont pleins, mais rien ne se fait. On ne saurait donc estimer assez haut le travail solitaire, pionnier, sans critique du docteur Elisabeth Kübler Ross qui a osé faire un pas dans la bonne direction.

Un autre domaine, où notre sentiment a pitoyablement échoué, est la soi disant aide au développement. Le docteur Benno Glauser a écrit sur ce sujet un excellent article dans le journal de la Croix Rouge Suisse
[2]. Il démasque, comment nous essayons « d’aider » les peuples d’autres cultures en tentant en même temps de leur imposer nos religions ou nos points de vue scientifiques et en détruisant ainsi leur propre fondement spirituel et religieux. Nos médecins, missionnaires, planificateurs et conseillers agricoles partent tous de la condition préalable que nous « savons » ce qui est bon ou mauvais pour les autres. Ils sont alors soit déçus, soit irrités, quand ces gens là refusent notre aide avec apathie, résistance ou soi disant ingratitude.

Je voudrais citer dans l’article de Glauser ce qu’un Indien Pai du Paraguay a dit à une coopérante médecin : « Pour nous, les Pai, la santé est un état que nous appelons « tekoresai » ; afin que cet « état de se bien porter » soit garanti, certaines choses et conditions doivent être données. Toutes font partie de « l’état de se bien porter » et en sont les éléments constitutifs : les plantes et les arbres pris individuellement comme remèdes, mais aussi toutes les plantes et tous les arbres ensemble, des paroles vraies et équilibrées, une bonne alimentation, ne pas agir par dessus la tête des autres, la forêt vierge, l’harmonie, la collectivité villageoise, parler avec les autres, conserver notre « façon de vivre », vivre notre propre culture et notre façon de vivre, le sentiment de force qui nous est donné par toutes les choses que j’ai évoquées, le maintien de notre collectivité, vivre calmes et en sécurité dans notre pays, la coexistence dans la famille et dans le village, les fêtes. Alors vous, les blancs, vous arrivez et vous nous rendez dépendants de l’argent et d’autres choses matérielles ; cela détruit notre « état de bonne santé ». Vous tenez de mauvais discours, vous parlez mal des autres. Vous prenez notre terre, ne pas avoir de terre signifie ne rien manger, ne rien manger signifie la maladie. Et pour finir, vous mettez la main dans votre poche, vous en extrayez une petite pilule blanche et vous voulez nous faire croire qu’en mangeant cette pilule, on trouve la santé, que cette pilule est la santé … ».

Toute notre activité destructrice, comme le souligne Glauser, repose sur un manque fondamental de respect pour l’autre et ses valeurs culturelles différentes, en d’autres termes sur un manque de véritable sentiment différencié. Dans le fond, nous connaissons précisément ces effets catastrophiques de notre comportement ainsi que la haine croissante d’autres nations envers la race blanche, mais nous semblons ne pas être en état de lutter contre cela.

Toutefois, nous n’avons pas besoin d’aller aussi loin chez les peuplades reculées, la même attitude indifférente règne aussi chez nous d’un groupe à l’autre. Nos aménageurs urbains et régionaux projètent sur leur planche à dessin des plans de villes et des routes qui détruisent par la suite le bonheur d’innombrables personnes. Ils pensent froidement que si un agriculteur exproprié reçoit un dédommagement adéquat ou d’autres terres de remplacement, la chose est réglée avec justice. Mais que ce paysan aime peut être son lopin particulier, cela ne compte pas. Ou alors, on sort des gens âgés de leurs taudis où ils ont des chats et nourrissent des oiseaux et nous nous étonnons ensuite quand ils meurent illico dans leur nouvel environnement soit disant meilleur et plus hygiénique où aucun chat ni oiseau ne fait de saletés.

Mais alors, que devons nous faire ? Changer notre politique et par suite notre législation ? Car cette dernière traite visiblement ces problèmes. Erich Neumann a voulu établir de nouveaux codes moraux de façon militante dans son livre « Psychologie des profondeurs et nouvelle éthique » ; son livre a fait impression, mais dans le fond, il n’a provoqué aucun résultat. Vraisemblablement ce n’est pas le chemin pour traiter ce problème. Je crois que C.G. Jung, à 22 ans, a mis le doigt sur le point principal ; à savoir que nous devons d’abord reconnaître la « réalité de l’âme » , c’est à dire de l’inconscient et également la réalité de Dieu ou du Soi et d’une réalité transmatérielle avant de nous attaquer à tout autre chose. Prenons un exemple : j’ai fait récemment en Allemagne une conférence sur les rêves des mourants, lesquels semblent indiquer une vie possible après la mort. Après la conférence, une infirmière est venue me trouver en pleurs et elle m’a dit : « Ce que vous avez dit, ne peut et ne doit pas être vrai, sinon je devrais m’avouer des choses si horribles … ». Elle n’a pas dit quoi, mais visiblement elle a mal traité des patients mourants, peut être les a t’elle volés, en pensant qu’ils n’étaient plus conscients, si bien que son acte n’avait plus de conséquences. Mais, bien sûr, si leur âme était encore là ? Ce serait une autre affaire. Ce n’est pas par hasard si le docteur Kübler Ross commence à s’occuper de spiritisme, comme je l’entends dire. C’est la suite logique de son travail avec des mourants - lorsqu’on doute - , comme nous, de la réalité de l’inconscient. Son sentiment la conduit par voie de conséquence à cette démarche.

Dans toutes les religions de toutes les époques existait et existe la représentation d’un Dieu ou de Dieux et « d’un monde au delà » fait d’une vie non matérielle et cela seul peut constituer le fondement d’une véritable éthique. « La déviation du Numen », écrit Jung pour cette raison, « semble partout et toujours passer pour le pire mal et le plus original ».

Et inversement, l’existence de toute éthique repose sur le phénomène de la conscience, c’est à dire sur un rapport sentimental entre « l’individu et le transcendantal » ou l’archétype du Soi.

Ce que par contre, nous vivons dans le monde bassement matériel, c’est partout une souffrance injuste et un triomphe de l’injustice. Par son bon comportement on passe pour l’imbécile naïf quand on l’utilise. Les souffrances innocentes des premiers martyrs chrétiens influèrent au moins sur la masse et convertirent beaucoup au christianisme. Mais qui se souvient encore de nos jours du nom de ce jeune maître d’école allemand qui alla volontairement avec ses écoliers juifs dans la chambre à gaz pour les consoler ? Quel effet ont les souffrances des dissidents et des chrétiens courageux en Russie ? Rien ! Nous le lisons dans les journaux et nous le reposons avec un haussement d’épaules résigné.

Le docteur Liliane Frey a publié le rêve d’un patient mourant, dont la vie avait été une suite d’échecs extérieurs. Il rêvait : « Une voix … me dit : « Ton œuvre et tes souffrances que tu as consciemment endurées ont délivré cent générations avant toi et marqueront cent générations après toi ».

Ici aussi, l’existence d’un monde au delà est décisive. Dans un monde seulement matériel, il n’y a pas de consolation pour cet homme.

Mais pourquoi cela doit il spécialement avoir à faire avec la fonction sentimentale ? Est ce que la reconnaissance d’une réalité psychique n’est pas importante pour les quatre fonctions du conscient ? Visiblement l’éthique des valeurs est « pour l’essentiel un produit de la fonction sentimentale hautement différenciée » comme l’écrit Jung, mais elle exige aussi une certaine intelligence, ce sur quoi je reviendrai ultérieurement. Mais en aucun cas, l’éthique ne peut exister sans les sentiments différenciés, autrement elle devient un code rigide de règles de conduite, c’est à dire une pure obligation collective. Tous peuvent expérimenter ceci quand par exemple une simple disposition policière est appliquée schématiquement, où à grande échelle nous pouvons voir comment fonctionne l’appareil d’Etat en Russie ?

Mais maintenant quelqu’un pourrait rétorquer : où sont donc alors les types de sentiments qui finalement devraient être présents en assez grand nombre dans chaque population ? Pourquoi ne compensent-ils pas cet état d’urgence ? Nous devons ici faire une différence entre l’existence de types sentiment et la mode collective de l’époque et l’attitude collective d’une culture. Bien sûr, nous avons beaucoup de type sentiment avec un sentiment différencié parmi nous, mais la mode, l’esprit d’un comportement et d’une appréhension collective, ne reconnaît pas le sentiment. Cela affaiblit l’influence du sentiment même chez les types sentiment. En outre, la fonction mineure d’un type sentiment est, comme nous le savons, la pensée. Celle-ci suivra par conséquence souvent les courants de moindre valeur, dans notre époque, le matérialisme bon marché et l’intellectualisme. Ainsi, nous voyons pas exemple dans maintes cultures latines une préférence pour l’idéologie communiste dans sa forme la plus stupide tandis que les gens eux mêmes sont plutôt moins dépourvus de sentiments et moins éduqués que beaucoup de peuples non latins. Je pense ici à l’Espagne, l’Italie et maints états Sud Américains. Ce qui est partout si mauvais, c’est que l’esprit du temps dévalue aujourd’hui le sentiment. Nous entendons par exemple souvent le jugement (par exemple contre les antinucléaires) qu’ils ne présentent « que des arguments basés sur le sentiment au lieu d’arguments raisonnables pour leur cause » et cela avec le sous entendu qu’un sentiment co ipso est une imbecilité. La même chose se retrouve pour les troubles des jeunes. Des instances bien pensantes essaient sans cesse de traiter « raisonnablement » avec les jeunes rebelles, tout à fait sans succès parce que ces jeunes sont animés de sentiments opaques et en grande partie négatifs, qu’ils ne peuvent pas traduire à l’aide de la pensée ou du sentiment. Plusieurs gouvernements proposent, il est vrai, un programme d’aide expressément généreux pour les jeunes sans emploi afin de leur faciliter une formation complémentaire. C’est sûrement juste et bon, mais cela sera t’il d’une aide suffisante ? Est ce qu’un jeune rebelle au chômage va cesser de se rebeller s’il apprend un peu plus d’électronique ? Nous savons que les soviets paient en partie ces rebelles, mais cela suffit-il de rajouter de l’argent ? Je ne crois pas que nous puissions réaliser beaucoup de choses si nous restons nous mêmes au niveau de la pensée matérialiste raisonnable, non pas que cette dernière soit fausse, prise dans son ensemble, elle est seulement fausse quand nous prétendons que c’est la totalité. Jung écrit dans une lettre que « nous sommes devenus unilatéralement intellectualistes et rationalistes » et que « nous avons totalement oublié qu’il y a encore d’autres facteurs qui ne se laissent pas influencer par le caractère rectiligne de la raison et de la compréhension. De là nous voyons en tous lieux un embrasement d’une émotionalité mystique que l’on avait déclarée disparue depuis le moyen-âge ». Ceci est une compensation du progrès technique réalisé trop rapidement.

Il nous faut donc plus que de la compréhension et de la raison parce que ces dernières irritent encore plus les jeunes. Nous devrions pouvoir leur proposer une vision globale nouvelle et créatrice de l’être et, à savoir, une vision de l’esprit non matérialiste comme totalité. A mon avis nous devrions pouvoir instaurer une relation avec l’inconscient en tant que réalité supra sensorielle à laquelle nous devons nous référer, non seulement avec la compréhension, mais aussi avec le sentiment et l’émotion. Qu’en est-il des nombreuses formes de mystique orientale qui sont tant à la mode chez nous ? Chez nous, elles deviennent trop facilement quelque chose d’intellectuel, elles s’adressent en premier lieu à la pensée et à l’intuition, ou bien, en tant que forme de yoga, à la sensation. Ces enseignements sont en effet, comme Jung le relève, à vrai dire des systèmes théologiques qui font peu ou pas du tout cas de l’individu et de sa relation individuelle envers le divin. « Par trop de savoir oriental », écrit-il, « l’expérience directe est remplacée et par là, l’accès à la psychologie est bouché. Il est cependant concevable que les hommes tentent d’abord toutes les voies possibles avant de pouvoir se décider à faire le chemin vers l’inconnu ».


Dans une lettre à Miguel Serrano il poursuit : « Vous avez choisi deux bons représentants de l’Orient et de l’Occident. Krishnamurti est complètement irrationnel et il abandonne les solutions à l’inertie ; c’est à dire, il les laisse arriver seules, comme appartenant à la mère nature. Toynbee de son coté croit que les opinions peuvent être formées et moulées. Ni l’un ni l’autre ne croit en l’éclosion et au développement de l’individu comme en une expérience et à une œuvre douteuse et déroutante du dieu vivant. A lui nous devons prêter nos yeux et nos oreilles et notre esprit critique » (parce que Dieu en nous veut parvenir à notre conscience). « Nous avons besoin d’urgence d’une vérité ou d’une évidence, semblable à celle de l’Egypte ancienne, telle que je l’ai trouvée vivante chez les Taos Pueblos. Le chef de leur culte, le vieux Ochwïah Biano (lac des montagnes) me dit : « Nous sommes le peuple qui habite sur le toit du monde, nous sommes les fils du soleil qui est notre père. Chaque jour nous l’aidons à se lever … Nous ne faisons pas cela seulement pour nous, mais aussi pour les américains … S’ils continuent et nous en empêchent, alors ils verront que dans 10 ans le soleil ne se lèvera plus. Avec raison, il admet que leur jour, leur lumière, leur conscience et leur esprit mourront si l’esprit borné du rationalisme américain les détruit. Cela arrivera au monde entier, s’il est livré au même rationalisme ».

Ailleurs, Jung souligne que, si nous faisons nôtres les enseignements de l’Orient, sans critique, les opinions sont pour nous visiblement plus importantes que la vie dans notre propre intérieur, de telle sorte que l’espoir et l’extase libératrice de l’expérience primitive se figeront bientôt en un effort essentiellement intellectuel, si bien qu’à la place d’une expérience première, nous aurons une imitation érigée en méthode.

Maintes méthodes orientales oppriment même l’inconscient, au lieu d’établir une relation avec lui. Que tout cela suffise à montrer que dans l’optique de Jung, il ne peut pas y avoir de vraie éthique sans une expérience vivante du divin. Elle n’existe pas en se rattachant à un quelconque enseignement théologique. L’expérience originale ne peut être vécue que par l’individu ; ce que je n’ai pas vécu, n’est jamais vraiment réel pour moi, cela peut exister dans ma tête comme une idée ou opinion, mais ce n’est pas l’expérience. Cela fait une grande différence si je connais les éléphants par mes lectures et si je sais qu’ils existent ou si j’en ai vu, senti, touché un. Cela seul est une véritable expérience quand moi même je vis quelque chose avec toutes mes fonctions, y compris le sentiment.

Mais qu’en est-il de la charité chrétienne ? N’est-elle pas finalement ce que nous cherchons et ce à quoi nous devrions retourner ? Certainement que le christianisme était au début en grande partie une expérience. Les premiers chrétiens étaient majoritairement des esclaves et des êtres incultes et leur amour réciproque fraternel créa un lien fertile entre eux. Beaucoup des premiers chrétiens se glorifiaient même de ne pas être intellectuels. Mais bientôt le doctrinarisme théologique, les disputes dogmatiques et la persécution des hérétiques prirent le dessus et la charité universelle fut restreinte par le principe du pouvoir, cet ennemi héréditaire de toutes formes d’amour.

Le slogan marxiste de la solidarité internationale est à maints égards un retour à l’idéal d’amour des premiers chrétiens, mais sans fondement transcendantal, se rapportant seulement au coté matériel de l’être.

A notre époque, toutes les nations de la terre se sont rapprochées sur les plans technique, économique et spirituel et nous avons pour cela particulièrement besoin d’un sentiment général de collectivité. C’est même un des atouts dans la propagande communiste. Depuis que le système soviétique a déçu sur ce point beaucoup de ses supporters, beaucoup se tournent vers un eurocommunisme ou quelque chose de semblable. En Amérique du Sud, Che Guevara est souvent littéralement fêté comme un genre de héros de l’amour, surtout par les femmes. Malgré toutes les déceptions, de nombreux ecclésiastiques de toutes confessions se tournent vers le marxisme, parce qu’ils sentent qu’il est proche de l’idéal d’amour du prochain, cher aux premiers chrétiens. Mais là où le communisme a pris le pouvoir, il a obtenu des résultats contradictoires. Jung écrit : « Les systèmes collectifs, appelés parti politique ou Etat, produisent un effet destructeur sur les relations humaines. Celles-ci peuvent être facilement détruites parce que les individus se trouvent encore dans un état d’inconscience qui n’est en aucun cas fait pour l’énorme croissance et la fusion des masses. Comme nous le savons, dans tous les états totalitaires, la préoccupation principale tend à ruiner les relations personnelles par la peur et la méfiance, si bien que se crée une masse atomisée, dans laquelle l’âme humaine est complètement asphyxiée. Même la relation parents – enfants, la plus étroite et la plus naturelle est déchirée par l’Etat […] La seule possibilité de stopper cela est le développement de la conscience de l’individu. Ainsi, il s’immunise contre les tentations des organisations collectives. Ainsi seulement son âme reste sauve, car sa vie repose sur la relation humaine. L’accent doit être mis sur le développement humain conscient et non sur l’organisation étatique ». Et ailleurs : « La cohésion et la vie en commun de l’humanité sont une des questions existentielles les plus importantes. Mais elle est compliquée par le fait que l’individu doit être indépendamment présent, ce qui n’est possible que si la collectivité ne possède qu’une valeur relative. Sinon elle noie et détruit même l’individu et alors elle même n’existe plus. En d’autres termes : une vraie collectivité ne peut être formée que par des individus autonomes qui, jusqu’à un certain point, peuvent être des êtres collectifs » (La vraie collectivité nécessite une « compréhension psychologique et une approche des différents points de vue »).

Beaucoup de jeunes gens, la plupart de gauche, expérimentent aujourd’hui la vie en communauté, en faisant l’expérience d’une nouvelle forme de relation communautaire. Mais pour en finir avec ce que j’en ai appris, de telles communautés ne cessent d’éclater en raison de disputes internes. Le sentiment enthousiaste d’une acceptation amoureuse de l’autre ne tient pas quand il s’agit de la vie quotidienne parce qu’elle est trop idéalement indifférenciée. Des crises explosives font éclater la collectivité. Les crises et les émotions sont les signes d’un sentiment indifférencié. J’ai analysé quelques jeunes gens qui vivaient en communauté et cela s’est déroulé comme chez les autres gens, même en ce qui concerne leurs relations sentimentales. Néanmoins, cela conduit la plupart du temps à ce qu’ils quittent leur communauté d’origine et à ce qu’ils créent un cercle d’amis personnels. Aujourd’hui, beaucoup font une sorte de culte à partir de crises et d’émotions : positif sous forme de « Happenings » musicaux ou négatif par les débordements. Les manifestants pensent souvent qu’ils expriment des sentiments, ce qui n’est pas tout à fait vrai car les sentiments sont seulement, dans un état primitif, jumelés aux émotions ; par contre un sentiment différencié n’est pas du tout émotionnel. Cultiver les émotions et les crises de façon consciente est maladif et conduit finalement à l’autodestruction. Qu’est ce qui ne concorde donc pas entre l’amour du prochain chrétien et ses prolongements temporels et matérialistes dans le socialisme et le communisme ? Leur aspect positif est une certaine communauté humaine de sentiments qui nous relie à tous les hommes, mais leur aspect négatif est une sentimentalité puérile et émotionnelle qui n’est rien d’autre que le revers de la brutalité. Pendant que nos vieilles dames tricotaient des petites culottes en laine pour les négrillons nus, les marchands d’esclaves des mêmes confessions détruisaient la vie de milliers de noirs. Ceci est un exemple, qui montre que la sentimentalité et la brutalité sont les deux faces d’une même pièce. Nous ne pouvons donc pas revenir à une telle charité chrétienne puérile mais nous devons retourner vers elle en tant qu’amour du prochain universel à un niveau supérieur. A quoi cela ressemblerait il ? Jung appelle cela une nouvelle forme d’Eros (amour) qui a un effet curatif et qui est le rayonnement d’une personnalité individualisée.

Cet éros est aussi un principe féminin reconnu. Cette forme d’amour fut symbolisée dans la tradition alchimique par une figure étrange, par du sang de couleur rose, qui exsude de la pierre des sages ou « homo putissimus » et guérit tous les gens. Homo putissimus, c’est le nom de l’homme le plus pur et le plus véritable, par opposition au Christ, homo purissimus, qui est l’être humain le plus pur. C’est un homme qui connaît tout ce qui est humain et qui n’est falsifié par aucune influence étrangère ou aucun mélange. On dit qu’il délivrera le monde du mal à la fin des temps par son sang de couleur rose. Ceci symbolise un certain Eros qui unit l’individu à un seul ou à un groupe d’individus et doit compenser les manques de sentiment de notre époque, une forme d’amour qui est reliée à une connaissance supérieure de soi et à la tolérance. L’ancien amour chrétien était trop aveugle et intolérant, on peut même expliquer par là l’inquisition. « Plus l’amour est aveugle », dit Jung, « Plus il est impulsif et menace de conséquences destructrices car il est une dynamis à qui il manque la forme et la direction ». Pour son bon usage il faut une conscience élargie et une base plus élevée car un homme inconscient est abusé par ses projections et ne peut donc voir et aimer autrui, tel qu’il est. Une trop grande inconscience du sentiment produit la plupart du temps une proximité trop importante, trop intime, un rapprochement sans jugement qui dans une énantiodromie est pulvérisée par une explosion d’affects. Par contre, une relation différenciée de sentiment inclut une certaine distance, différente dans chaque cas. Jung écrit dans une lettre : « Les réductions de distance font partie du chapitre le plus important et le plus difficile du processus d’individuation. Le danger est toujours que la distance est réduite unilatéralement, de cela naît immanquablement une sorte de viol avec un ressentiment consécutif. Chaque relation a son optimum en distance (sa distance optimale) qui doit être trouvée naturellement de façon empirique. Les résistances doivent être soigneusement respectées. ». Jung souligne que cela est particulièrement difficile entre hommes et femmes parce qu’il s’y mêle aussi la sexualité. Une relation sentimentale différenciée serait donc à la fois une profonde compréhension et une proximité personnelle chaleureuse de l’autre. Mais elle serait aussi une certaine distance, une compréhension et une non compréhension ; cette dernière signifiant le respect silencieux du mystère de l’autre personne. Pour un amant aveugle et impulsif, cette distanciation apporte une grande douleur, mais elle garantit à lui ou à elle sa propre liberté sans laquelle l’individuation n’est pas possible. Ceci me semble être un point d’une grande importance et d’une grande signification pour l’avenir.

Lors d’une discussion sur le danger d’une troisième guerre, cette fois-ci atomique, Jung a déclaré que la seule force d’opposition pourrait être un mouvement religieux d’ampleur mondiale qui conduirait à une conversion générale. Depuis que Jung a écrit cela en 1945, nous pouvons observer que des tentatives dans cette direction ont lieu en différents endroits : une renaissance de l’Islam, des sectes comme les Bahai, les Moon en Corée, les missions bouddhistes ou les innombrables Gourous hindous. Tous tentent de provoquer un tel mouvement mondial ; l’église catholique n’est pas la dernière, dans laquelle toujours « l’esprit touche la masse animale », comme le démontrent les récents événements en Pologne. Mais tous les systèmes religieux semblables ne sont hélas pas seulement un facteur de salut, ils ont aussi une ombre dangereuse. Un archétype, qui fait bouger les masses conduit la plupart du temps à ce que les gens pensent qu’eux seuls possèdent la vérité si bien qu’ils poursuivent pour cela ceux qui pensent autrement. En outre, les chefs religieux, tout comme les chefs politiques, tendent sans cesse à ce que l’individu s’identifie avec sa vérité, la vérité qui reste toujours unilatérale. « Même s’il devait s’agir d’une grande vérité, l’identification à elle serait comme une catastrophe car elle stopperait le développement spirituel ultérieur. A la place de la connaissance, on n’a plus que la conviction et c’est parfois beaucoup plus commode et pour cela plus attrayant. En d’autres termes, un mouvement religieux universel pourrait nous sauver de la désolation spirituelle du matérialisme et peut être d’une troisième guerre mondiale, mais il aurait toujours l’inconvénient de soutenir une certaine mentalité de masse. Seule une perception intérieure dirigée vers notre propre ombre et l’ombre des archétypes, c’est à dire des puissances religieuses, pourrait nous protéger d’être emporté par la psyché de masse et sa tendance à l’autodestruction. Cela signifie que nous devons développer une relation sentimentale différenciée, incluant la distance requise, envers les puissances intérieures, et que nous devons établir une relation de toi à moi avec le Soi, la Divinité, ou le Numineux et non pas au lieu de cela développer un fanatisme religieux non critique, lequel repose sur une possession par le Numineux.

La relation sentimentale envers les autres à l’extérieur et celle envers les forces archétypiques à l’intérieur se complètent de manière étrange. Dans ses souvenirs, Jung souligne en effet que le critère d’une vie est la relation envers l’infini. « Seulement quand je sais que l’infini est la chose importante, je n’accorde pas mon intérêt à des futilités. Au bout du compte seul ce qui essentiel a de la valeur, et si je n’y parviens pas, la vie est fichue. Même dans la relation à l’autre, il est décisif de savoir si l’infini s’exprime en lui ou non. Jung veut dire par là qu’une relation plus profonde avec autrui n’est possible qu’au travers du Soi. De moi à moi n’existent la plupart du temps que des communautés d’intérêts superficielles. Comment le Soi s’exerce dans une relation, on ne peut l’exposer ici. Jung a essayé de l’exposer dans ses livres sur le transfert et dans Mysterium Conjunctionis. Mais cela reste sans cesse une aventure mystérieuse de l’amour.

Il me semble, pour conclure maintenant, qu’aujourd’hui l’attitude de Jung est peu à peu mieux comprise que de son vivant. Cependant, ce point, le plus important, c’est à dire la réhabilitation de l’Eros entre les hommes et une relation sentimentale différenciée envers le transcendant, est encore trop peu pris en compte. Trop de gens voient les exposés de Jung comme un système philosophique ou une théorie, ou pire encore, comme une nouvelle idéologie collective ou une nouvelle orientation psychologique, ce qu’ils ne sont pas du tout. Le processus analytique est un processus de pure expérience empirique, dans lequel la psychologie en fin de compte se transcende elle-même comme pure science. Au cours de ce processus, tout se transforme en une rencontre vivante avec des entités internes et externes, avec lesquelles nous devons instaurer une relation sentimentale. L’accent mis par Jung sur les éléments individuels est conscient et volontairement unilatéral pour compenser le caractère unilatéral collectif qui prédomine de nos jours. « Il y a », écrit il vers 1934, « toujours les deux points de vue et ils existeront toujours, en effet le point de vue du guide social, lequel voit dans la mesure où il est idéaliste, le salut dans une oppression plus ou moins totale de l’individu (en faveur de la collectivité) et le guide spirituel qui essaie d’obtenir une amélioration seulement dans l’individu. Je ne vois aucune possibilité de réconciliation entre les deux puisqu’ils forment un couple antagoniste nécessaire qui tient le monde en équilibre ». Jung voyait sa propre mission dans l’amélioration de l’individu, ce qui ne va pas sans une relation sentimentale personnelle et unique. Peut-être entrera t’il un jour dans l’Histoire, tel ce chevalier recherché qui rapporta à la collectivité le vase du Graal disparu, le principe féminin de l’Eros, c’est à dire cet « homo putissimus » de l’alchimie qui exsude un sang de couleur rose, une nouvelle forme d’amour curatif et global, qui ne peut compenser le couple antagoniste collectif – individu mais qui peut en outre le dépasser.


2 Lettre à Mme Froebe Kapteyn. 16 août 1947 - English Letters Vol. 1 p 475 (absente de l’édition allemande).

3 N° 5 – 1er Juillet 1981, p 13